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Wortprotokoll Beschluss Abstimmungsergebnis |
Herr Dr.
Häger referierte die Vorlage.
Er sagte
weiterhin, dass es sich um eine historische Entscheidung handele und es positiv
sei, dass fraktionsübergreifend der Gedanke an die Errichtung einer zusätzlichen
IGS geteilt werde. Vor 40 Jahren sei dies nicht so gewesen. Auch höre man
wenige Aufschreie aus den Schulen.
Er finde
es toll, dass die Kirchen sich ebenfalls vorstellen konnten, gemeinsam mi der
Stadt eine IGS zu betreiben. Die Umfrage habe ergeben, dass eine zweite IGS
gewünscht werde. Sicher müsse man sich als Zuweisungsgemeinde fragen, ob man
sich eine zweite IGS leisten könne. Da aber die IGS in ein bestehendes
Schulsystem einwachse, handele es sich nur um eine Kostenverlagerung. Die
Ausstattung der Fachräume, das Inventar usw. müsse sowieso regelmäßig angepasst
werden. Es müsse heute noch nicht entschieden werden, ob die Auslagerung der
VHS notwendig sei und was dies koste. Es gebe in Niedersachsen 64
Gesamtschulen, davon 26 ohne Sek.II-Bereich. Es könne später entschieden
werden, ob und wann die gymnasiale Oberstufe eingerichtet werden solle. Aus
kirchenpolitischen Gründen sei eine gemeinsame Schule mit den Kirchen nicht so
einfach, die Gespräche hierzu werden jedoch weiterlaufen. In den städtischen
Schulen seien 49,4% Landkreisschüler aufgenommen, der Landkreis hätte Probleme
diese Menge an Schülern selbst zu beschulen. Die Anmeldefrist für eine IGS sei
der 31.10.09, diese solle eingehalten werden und dann könne zum August 2010
eine neue IGS vorhanden sein.
Herr Parlak
sah die Anregung der Beteiligung der Kirchen als zum scheitern verurteilt
an, da diese keinen Vorteil vom Standort Alter Markt hätten. Wegen der
Chancengleichheit solle die Stadt die Trägerschaft übernehmen, da kirchliche
Schulen weniger Ausländer aufnehmen würden. Die IGS sei Elternwille, dieser
werde von seiner Fraktion unterstützt. Die entstehenden Kosten in den nächsten
Jahren seien überschaubar.
Er
appeliere auch an den Landkreis, nicht die Eltern zu bevormunden, auf welche Schule
diese ihre Kinder schickten.
Abschließend
sagte er, er verurteile die Schärfe der Diskussionen in den Ausschüssen.
Herr OB
Machens stellte klar, dass die kirchl. Schulträger auf die Stadt zugekommen
seien, nicht umgekehrt. Dies Interesse der Kirche sei erst am vergangenen
Montag signalisiert worden.
Herr Kriegel
teilte mit, dass er auch der Meinung sei, dass der Elternwille zähle, aber
über das wann müsse hier Einigung erzielt werden. Im Finanzausschuss seien
verläßliche Zahlen gefordert worden, diese konnten nicht geliefert werden. Noch
am 23.09.09 seien keine Zahlen bekannt gewesen, am 24.09.09 wurde dann gesagt
es handele sich um Kosten von 40.000 Euro. Es müsse aber auch gesagt werden,
welche Kosten in den Folgejahren entstehen, dies sei bisher nicht
berücksichtigt.
Herr Prof.
Dr. Gottschlich sah eine zusätzliche IGS grundsätzlich als sinnvoll an. Der
Kirche sei es um die Erhaltung ihres Standortes gegangen. Der landkreis habe
verlauten lassen, dass die neue IGS nur Schüler aus dem Stadtgebiet annehmen
dürfe, dies sei das Gegenteil vom freien Elternwillen. Er sehe Probleme, da der
Landkreis auch eine weitere IGS gründen werde. Fraglich sei, ob für zwei
weitere IGS der Bedarf vorhanden sei. Eine fehelnde Kooperation mit dem
Landkreis könne dazu führen, dass die IGS abgelehnt werde.
Frau Fischer
stellte klar, dass die kath. Schulen andersgläubige Schüler über einen
bestimmten Prozentsatz hinaus nicht aufnehmen dürften, sie wollten dies
durchaus. Die Verwaltung habe hier ihre Hausaufgaben nicht gemacht, jetzt
werden plötzlich Zahlen aus dem Hut gezaubert. Sie frage sich woher diese
Zahlen plötzlich kämen, wer diese ermittelt habe, wie nachhaltig sie seien und
ob das Dezernat C involviert wäre.
Das was
hier gemacht werde, werde dem Elternwillen nicht gerecht. Solange die Kosten
nicht konkret seien, solle nicht zugestimmt werden. Fraglich sei, ob Eltern
ihre Kinder in einer Schule anmelden, die noch in der Entwicklung sei. Selbst
die RBG habe viele Jahre gebraucht, um Akzeptanz zu finden. Sie sei der Meinung,
hier müsse nun die Notbremse gezogen werden.
Frau Kurth
sagte, dass der Landkreis ein "Ausbluten" der Kreisschulen nicht
hinnehmen werde. Es seien unbedingt Absprachen zwischen Stadt und Landkreis
notwendig. Sie wolle wissen, wie der Stand der Schulentwicklungsplanung von
Stadt und Landkreis sei. Eltern, die ihre Kinder auf die IGS geben würden,
wollten von Anfang an wissen, ob dort auch das Ableisten des Abiturs möglich
sei.
Frau Goldmann
meinte, dass die Eltern sei Jahren abgestimmt hätten, der jetzige Standort
in der Innenstadt sei bestens für eine IGS geeignet, da die bisherige Schule
dort langsam aufgelöst werde und die neue IGS dann reinwachsen könne.
Herr Spieth
erklärte, dass der Finanzausschuss die Vorgehensweise der Verwaltung
kritisch gesehen habe, jetzt seinen Zahlen auf dem Tisch. Auch im Juni 2010
werde es keine verläßlichen Zahlen für 2015 geben, daher müsse nun diese
Entscheidung getroffen werden. Die Deckelung erfolge über den Schulhaushalt. Es
müssten sowieso Investitionen getätigt werden und auch wenn zusätzlicher
Investitionsbedarf vorhanden sei, sei dieser bei der Bildung auch wichtig. Er
halte das gemeinsame Lernen für eine gute Sache.
Herr Hansen
bat darum, die Schule nicht kaputt zu reden. Im ersten Entwurf sei die
finanzielle Seite untergegangen, es sei beabsichtigt gewesen, sofort einen Sek.
II-Bereich einzurichten und die VHS umsiedeln zu lassen, hier wären hohe Kosten
entstanden. Jetzt werde der Sek.II-Bereich einige Jahre zurückgestellt, damit
sei eine Veränderung zum ursprünglich Geplanten erreicht.
Herr Wodsack
wunderte sich über die Wandelung der Verwaltung von Mittwoch auf
Donnerstag. Weiterhin sagte er, dass der Sek. II-Bereich Elternwille sei, ohne
diesen sei die Nachhaltigkeit nicht gegeben. Die konkret durchzuführenden
Maßnahmen sollten mit der Planungsgruppe des Landes abgesprochen werden. Hier
handele es sich aber um eine Vorlage, welche mit heißer Nadel gestrickt sei. Es
sei fraglich, wie die Gebäude aussehen, was investiert werden müsse,
Jetzt
einen Schnellschuss zu machen, sei der falsche Weg.
Herr Dr.
Herbeck sagte, dass seit 1,5 Jahren über eine IGS gesprochen werde. Er sei
sicher, dass man sich mit dem Landkreis einigen werde. Den Eltern sei die
Zusage gegeben worden, dass 2010 eine zweite IGS vorhanden sei. Jetzt gebe es
einen Standort, die Kosten seien bekannt, das Kollegium stehe der neuen Schule
positiv gegenüber, die Planungsgruppe stehe in den Startlöchern, daher solle
die Entscheidung nicht vertagt werden
Frau Rühmes
vertrat die Auffassung, dass CDU und FDP die IGS zu verhindern versuchten.
Sie lobte die Verwaltung, das alles so schnell geklappt habe. Es werde auch
keine Schule zweiter Klasse, wie eine schule sei, liege auch mit am
Schulleiter. Die IGS sei Wunsch der Gesellschaft.
Herr Dr.
Kumme referierte den Antrag der CDU (sh. Top 10.5 und 10.06).
Er sagte
weiterhin, dass der bedarf nach einer weiteren IGS vorhanden sei. Hier gehe es
jedoch um die Kinder, da solle nicht einfach so schnell entschieden werden.
Wenn es so realisiert werde, wie hier vorgesehen, dann gebe es nur noch eine
Hauptschule und zwei Realschulen, diese könnten dann keine weiteren Schüler
aufnehmen. Das Ansinnen des Landkreises, dass nur städtische Schüler auf die
neue IGS gehen könnten, ginge gar nicht. Das ganze Konzept solle nochmals in
Ruhe geklärt werden, es solle eine Schulentwicklungsplan auf den Weg gebracht
werden und dann eine Entscheidung in 2010 gefällt werden.
Herr
Dr. Heinrich sah mangelnde Klarheit, desolate Haushaltslage und mangelnde
Bildungspolitik als Problem. Die IGS stagniere auf niedrigem Nieveau, sie sei
nicht in der Lage Potentiale der Schüler zu erkennen. Die Schüler hätten dann
Probleme bei späteren Bewerbungen. Da der Schulhaushalt derzeit ausgeglichen
sei, wolle er wissen, wem dann etwas gestrichen/weggenommen werde.
Herr Wodsack
sagte dazu, dass es nicht gehe, dass anderen Schulen dann Gelder genommen
werden. Es sei eine intensive Überprüfung notwendig. Er beantrage namentliche
Abstimmung.
Frau Fischer
erklärte, dass es Gemeinden gebe, die Aussenstellen beantragt hätten,
welche auch genehmigt worden seien. Es solle hier auf den Boden der Tatsachen
geblieben werden. Der Vorschlag der CDU habe mehr Bestand als der
Verwaltungsvorschlag. Eine neue Schule auf der Marineburger Höhe sei eine
Alternative zur RBG. Es solle vom guten Ruf der katholischen Kirche profitiert
werden. Die Beteiligung der Kirche entlaste weiterhin das Stadtsäckel.
Herr Dr.
Häger zeigte Zahlen auf, welche den Ausländeranteil auf städtischen Schulen
im Gegensatz zu kirchlichen Schulen darstellten und erläuterte die Anzahl der
Fachräume. Er halte es für falsch, Schulbezirke einzurichten. Der einzige
Vorteil hier liege in den Fahrtkosten, welche eingespart werden könnten. Der
Elternwille bleibe dann jedoch unberücksichtigt, dies solle nicht so sein.
Beschluss:
sh. TOP
10.3