Spielhof Alter Markt© ANPPlanungsanlass
Das Michaelisviertel setzt sich bereits seit dem Jahre 2007 im Rahmen des ExWoSt-Forschungsfelds "Kommunale Konzepte: Wohnen" (Experimenteller Wohnungs- und Städtebau) mit dem Themenfeld „Neues Wohnen in Hildesheim“ auseinander. Damit kann der bereits begonnene Weg der Stadterneuerung und der intensive Beteiligungsprozess auch über die Laufzeit des aktuellen Förderprojekts hinaus fortgesetzt werden.
In dem geschlossenen Wohnquartier mit Wohnbeständen, überwiegend aus den 50er Jahren, zeigen sich Tendenzen der Überalterung von Eigentümer- und Mieterstrukturen sowie ein insgesamt modernisierungsbedürftiger Wohnungsbestand. Angesichts deutlich werdender städtebaulicher Funktionsverluste durch die rückläufige Bevölkerung und den demographisch bedingten Nachfragerückgang wird die Entwicklungsperspektive des Michaelisviertels eingeschränkt.
Im Michaelisviertel werden künftig Maßnahmen gefördert, die den zu erwartenden bzw. schon eingetretenen Funktionsverlusten in städtischen Quartieren entgegensteuern und bestehende und absehbare städtebauliche Missstände beseitigen. Dies bedeutet eine aktive Positionierung des Michaelisviertels für „Neues Wohnen“ und damit die Schaffung einer demographiefesten Bewohnermischung für alle Altersgruppen.
Planungsgebiet
Das Michaelisviertel mit seinem gleichnamigen Stadtumbaugebiet liegt innerhalb der historischen Wallanlagen und ist einer der zentralen Stadtteile Hildesheims direkt westlich der City. Im Norden und Westen grenzt das Gebiet an die Wallanlagen, die Kardinal-Bertram-Straße begrenzt das Gebiet im Osten, der Straßenzug Pfaffenstieg / Dammstraße im Süden. Das Stadterneuerungsgebiet hat eine Größe von ca. 25 ha. Das Quartier hat 2.160 Einwohner. Mit dem Unesco-Weltkulturerbe St. Michaelis verfügt das Quartier über einen der wichtigsten kulturellen und touristischen Anziehungspunkte der Stadt und hat damit eine herausragende Bedeutung für die Stadtentwicklung. Durch die Aufnahme des Quartiers in das Bund-Länder-Programm „Stadtumbau West“ 2009 ergab sich die Chance zur umfangreichen Erneuerung und Anpassung des Quartiers an die heutigen Bedürfnisse.
Planungsziel
Das Stadtumbaugebiet soll als qualitätsvolles innenstadtnahes Quartier erhalten und verbessert werden, Brachflächen sollen umgenutzt werden. Neben den angestrebten Investitionen aus dem UNESCO-Programm für die Weltkulturerbestätte des Bundes, erhalten so auch die privaten Eigentümer Zuschüsse für die Sanierung stadtbildprägender Gebäude. Zu den Zielen des Stadtumbaus im Michaelisviertel gehört u. a. die Inwertsetzung des Gebäudebestands und die Attraktivierung des Wohnens. Ziel ist es auch, neue Nachfragegruppen wie Familien für das Michaelisviertel zu gewinnen. Modellhaftes Wohnen wie Genossenschaften oder gemeinschaftliches Wohnen werden im Michaelisviertel angestrebt, die Sanierung von Spielplätzen, Maßnahmen zur Wohnumfeldverbesserung sowie die Standortbedingungen der ansässigen Geschäfte sollen verbessert werden.
Projektverlauf
Bereits 2009 wurden erste Maßnahmen der Fassadensanierung von stadtbildprägenden Gebäuden, u. a. in der Ritterstraße, durchgeführt. Durch die beispielhafte Sanierung soll die Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit dem Stadtteil sowie die private Investitionsbereitschaft gestärkt werden.
Die Umgestaltung des Spielplatzes Alter Markt, verbunden mit der Reaktivierung von Brachflächen im Innenhof Burgstraße / Alter Markt und der Schaffung besserer Wegeverbindungen durch das Quartier, ist einer der zentralen Bausteine zur Aufwertung des Wohnumfeldes und der Freiräume.
Die Entwicklung von Spiel-, Erlebnis- und Erfahrungsräumen im öffentlichen und privaten Bereich soll das Michaelisviertel für alle Altersgruppen zu einem zukunftsorientierten Quartier werden lassen.
Mirco Fink | |
Amt / Bereich 61.1 Stadterneuerung Verwaltungsgebäude Markt 3 Markt 3 31134 Hildesheim Telefon: +49 5121 301-3025 E-Mail: m.fink@stadt-hildesheim.de |