Bereits seit rund 700.000 Jahren leben Menschen in der Region Hildesheim. Allerdings erlauben die überlieferten Schriftquellen nur einen Blick auf das vergangene Jahrtausend, wobei sie mit zunehmender zeitlicher Distanz spärlicher werden bis sie schließlich vollends verstummen. Das Meiste dessen, was der Mensch in den Jahrtausenden geschaffen hat, ist nicht mehr vorhanden, dennoch haben sich unzählige Spuren seiner Anwesenheit und seines Wirkens im Boden erhalten. Diese archäologischen Fundstellen sind jedoch nur selten obertägig sichtbar.
Zwar zeichnen sich in der Region Hildesheim noch einige vorgeschichtliche Grabhügel, Wall- und Burganlagen sowie Teile mittelalterlicher Landwehren deutlich im Gelände ab, aber die Mehrzahl der archäologischen Fundstellen wie z.B. Siedlungen, Bestattungsplätze und Produktionsstätten hatten sich ausschließlich untertägig erhalten. Meist sind sie nur anhand von Bodenverfärbungen, Stein- oder Metallwerkzeugen und Scherben von Tongefäßen überliefert und haben sich kaum an die heutige Oberfläche „durchgepaust“. Nicht selten werden sie deshalb erst im Zuge von Baumaßnahmen entdeckt und dabei häufig zerstört.
Vorrangiges Ziel der archäologischen Denkmalpflege ist der Schutz und die Bewahrung dieser archäologischen Fundstellen. Einmal vernichtet, sind sie unwiederbringlich verloren und mit ihnen ein Stück Geschichte. In den Fällen, in denen andere öffentliche Interessen wie z.B. der Straßen-, Gewerbe- oder Wohnungsbau dem Erhalt dieses einzigartigen archäologischen Bodenarchivs entgegenstehen, sind die Fundstellen vor ihrer endgültigen Zerstörung wissenschaftlich zu untersuchen, um alle Informationen und Funde sorgfältig zu dokumentieren und zu sichern. Sie allein ermöglichen uns einen Blick auf die Menschen, die einst in der Region Hildesheim lebten.
Sie haben Fragen zur archäologischen Denkmalpflege, wollen ein Bauvorhaben realisieren oder haben beim letzten Spaziergang einen archäologischen Fund gemacht? Dann nehmen Sie Kontakt mit uns auf.
Bitte bedenken Sie, dass durch eine frühzeitige Einbindung der archäologischen Denkmalpflege in sämtliche Planungsprozesse Verzögerungen während der eigentlichen Baumaßnahmen vermieden werden können.
Tobias Lembke | |
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