Buchenwald © Andreas Roloff© Andreas Roloff
Die Rot-Buche (Fagus sylvatica) gilt als eine wichtige heimische Baumart. Sie wurde aufgrund ihres rötlichen Holzes und der Herbstfärbung so genannt. Sie ist nicht zu verwechseln mit der Blutbuche, die ganzjährig über rötliche Blätter verfügt.
Blattfärbung der Rot-Buche
Bereits 1990 wurde die Rot-Buche schon einmal zum Baum des Jahres gekürt.
Die Rot-Buche prägt den Baumbestand Europas, wer kennt nicht die berühmten Hallen-Wälder auf Rügen und Usedom, die von großen, alten Buchenbeständen geprägt sind?
Als heimische Baumart wird sie bis 45 m hoch und kann ein Alter bis 350 Jahre erreichen. Einzelne Exemplare sind bis zu 450 Jahre alt geworden.
Sie ist ein Schattenbaum und beschattet die Gehölze, die unter ihr stehen stark, ist dabei aber auch selbst sehr schattenverträglich. Daher hat sich in typischen Buchenwäldern eine Bodenvegetation ausgebreitet, die blüht, bevor die Kronendecke den Boden beschattet. So finden sich hier Buschwindröschen, gelbe Windröschen, Bärlauch, Leberblümchen, Wald-Gelbstern, Perlgras und Lerchensporn
Rehe, Wildschweine, Eichhörnchen und Fledermäuse sind Bewohner dieses wertvollen Lebensraums.
Eichhörnchen bei der Futtersuche © Heinrich Linse / pixelio.de© Heinrich Linse / pixelio.deDurch die frühe Blüte des Baumes gilt er als wertvoller Nektar- und Pollenspender. Die Bucheckern sind gutes Futter für Eichhörnchen.
In alten Buchenwäldern finden sich viele verschiedene Insekten- und Pilzarten.
Kulturelle Bedeutung
In Deutschland kürte das UNESCO-Welterbekomitee 2011 fünf Wälder zum Weltnaturerbe. Die Waldgebiete sind der Nationalpark Hainich in Thüringen, der Kellerwald-Edersee in Hessen, Jasmund und Müritz in Mecklenburg-Vorpommern und das Waldgebiet Grumsin in Brandenburg. Grund für die Ernennung ist das Alleinstellungsmerkmal der Tiefland-Buchenwälder.
Nutzung der Buche
In der Vergangenheit setzte sich die Buche gegen die Eichenwälder durch. Sie war der Hauptbrennholzlieferant und diente als Mittelwald der Viehmast. Die Holzkohle und Pottasche der Buche wurde ebenso genutzt und zur Glasherstellung benötigt. Die Buche findet Verwendung im Möbelbau, bei Treppen und Parkett, als Spanplatte, als Bauholz, Furnierholz sowie für die Zellstoff- und Papierindustrie.
Krankheiten und Schädlinge der Buche
Die Buche leidet stark unter Trockenheit und Hitze. Die Folge sind Rindenbrand, Rindenrisse sowie ein Einziehen der Krone ("Peitschensyndrom"), wobei hier zusätzliche Auslöser beteiligt sind.
Wurzelfäuleerreger (z.B. Hallimasch), Buchenborkenkäfer, Laubholzprachtkäfer und Buchenwollaus sowie Buchenkrebs setzen ihr zu. Leider sind diese Krankheiten und Parasiten durch den Klimawandel im Vormasch.