Beeren der Stechpalme© www.pixabay.de
Der Baum des Jahres 2021 ist die Stechpalme (Ilex aquifolium)
Die Stechpalme, oder auch Stecheiche, ist ein immergrüner Baum, der bis zu 300 Jahre alt werden kann. Als kleinerer Baum oder größerer Strauch, wird sie ausgewachsen bis zu 12 m hoch. Die Blätter sind meist 3 bis 7-gezähnt und stechend. Darauf wird der Name Stechpalme zurückgeführt. Die Pflanze ist zweihäusig, d. h. es gibt männliche und weibliche Exemplare. Während die Blüten recht unauffällig sind, sind die Steinfrüchte sehr auffällig und schmückend. Die rötlichen Beeren, die die Pflanze ab September ausbildet, sind für den menschlichen Verzehr giftig. Nach Frösten sind sie für Vögel jedoch genießbar. Die Stechpalme ist aufgrund ihres immergrünen Laubes, des Schutzes durch die gezahnten Blätter und der Beeren ein gutes Vogelschutz- und Vogelnährgehölz.
Das natürliche Vorkommen der Stechpalme ist von Skandinavien über West-, Mittel- und Südeuropa sowie Nordwestafrika.
Der Boden muss für die Stechpalme frisch sein, große Trockenheit verträgt sie eben so wenig wie starke Kälte. Wintermilde Regionen mit feuchtwarmen Sommern sind für sie der beste Standort. Durch das immergrüne Laub kann sie ganzjährig Chlorophyll aufbauen. Dieser Vorteil führt im Zuge des Klimawandels zu einer immer stärkeren Ausbreitung der Stechpalme. Sie kommt bis zu Höhen von 1.200 m vor.
Ilex aquifolium gehört gemäß Bundesnaturschutzgesetz (§ 44 Abs. 1 Nr. 4) zu den „besonders geschützten Arten“. In Hildesheim steht die Stechpalme durch die Satzung zum Schutz von schützenswerten Landschaftsbestandteilen unter besonderem Schutz. Für Rückschnittarbeiten, Rodungen etc. ist ab einem Stammumfang von 60 cm eine besondere Befreiung notwendig.
Die Stechpalme (auch Hülse, engl. Holly) wird aufgrund des Mangels an Palmenblättern zum Schmuck der Kirchen am Palmsonntag genutzt. Auch als Weihnachtsschmuck sind die immergrünen Blätter und roten Beeren vor allem in England sehr beliebt. Forstlich spielt die Stechpalme keine Rolle. Sie steht jedoch als immergrüner Strauch oft in Parks und Gärten.
Das grünliche Holz wurde für Intarsienarbeiten, das Holz der geraden Stämme gern für Spazierstöcke verwendet. So heißt es, auch Harry Potters erster Zauberstab war aus dem Holz der Stechpalme.
Die Eigenschaften, immergrün zu sein und leuchtende Beeren zu besitzen, galten für die Römer symbolhaft für ewiges Leben, Glück und Gesundheit. Während des altrömischen Wintersonnenwendfestes zu Ehren des Gottes Saturn, wurden Ilexzweige als Zeichen für Glück und Gesundheit verschenkt.
Die Blätter besitzen Bitterstoffe, Gerbstoffe, Flavonoide, Theobromin, Vanillin, Coffein, Mineralstoffe, Pektine und Saponine. Der Tee aus den Blättern stärkt und regt das Immunsystem an. Die Schleimhäute im Körper werden durch die Gerbstoffe geschützt. Husten wird durch die schleimfördernde Wirkung abgeholfen. Der Tee wärmt stark durch und hilft bei Fieber. Durch die harntreibende Wirkung unterstützt der Tee bei der Entgiftung und wird deshalb traditionell bei Gicht, Rheuma und Arthritis verwendet.
Quellen: Naturzyt.ch, Wikipedia, Baumschule Eggert, www.baum-des-jahres.de