Stadt Hildesheim

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Vorlage - 24/190  

Betreff: Förderung des Projekts "Nord.Pol 2.0" in den Jahren 2025 bis 2027 aus vorhandenen Mitteln der kulturellen Projektförderung
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Verfasser:Wagner, Lene
Federführend:Stabsstelle Kultur und Stiftungen Bearbeiter/-in: Seifert, Johannes
Beratungsfolge:
Ausschuss für Kultur und Demographie Vorberatung
28.05.2024 
Sitzung des Ausschusses für Kultur und Demographie ungeändert beschlossen     
Ausschuss für Finanzen, Wirtschaftsförderung und Liegenschaften Vorberatung
05.06.2024 
Sitzung des Ausschusses für Finanzen, Wirtschaftsförderung und Liegenschaften ungeändert beschlossen   
Verwaltungsausschuss Vorberatung
10.06.2024 
Sitzung des Verwaltungsausschusses der Stadt Hildesheim      
Rat der Stadt Hildesheim Entscheidung
17.06.2024 
Sitzung des Rates der Stadt Hildesheim geändert beschlossen   

Sachverhalt:

 

Bereits seit 2021 führt das Stadtteilbüro in Trägerschaft der Lebenshilfe Hildesheim in Kooperation mit der Kulturfabrik Löseke das vom Land Niedersachsen im Programm „Gemeinwesenarbeit und Quartiersmanagement – Gute Nachbarschaft“ geförderte Projekt „Nord.Pol“ in der Hildesheimer Nordstadt durch. Die Projektpartner verknüpfen auf innovative Weise Instrumente der Gemeinwesenarbeit, der Soziokultur und der Beschäftigungsförderung zur Aktivierung der Bewohnerinnen und Bewohner und zur Ermöglichung gesellschaftlicher Teilhabe. Das Jobcenter ist als Behörde, die für den Bereich der Beschäftigungsförderung zuständig ist, Partner für das Projekt Nord.Pol. Die notwendige Kofinanzierung in Höhe von 25 % wird u.a. durch die Stadt Hildesheim eingebracht, die den soziokulturellen Anteil des Projekts im Rahmen der freien kulturellen Projektförderung auf jährlichen Antrag hin mit bisher 7.000,- € im Jahr unterstützt.

 

Für die Jahre 2025 bis 2027 wurde beim Land Niedersachsen unter dem Titel „Nord.Pol 2.0“ ein Folgeantrag gestellt. Um die Chance auf Bewilligung der Folgeförderung zu erhöhen, wird nun jedoch eine verbindliche Kofinanzierungszusage der Stadt Hildesheim benötigt. Auch benötigt die Lebenshilfe weitgehende Planungssicherheit für die Laufzeit des Projekts. Vor diesem Hintergrund ist eine Finanzierungszusage aus den vorhandenen Mitteln der freien kulturellen Projektförderung für die Jahre 2025 bis 2027 bereits zum jetzigen Zeitpunkt nötig.

 

Projektbeschreibung, Kosten- und Finanzierungsplanung und Begründung für die Förderwürdigkeit des Vorhabens:

 

Im Zentrum des Projekts stehen zwei halbe Projektstellen, von denen eine bei der Lebenshilfe im Stadtteilbüro angesiedelt ist, die andere im Faserwerk am Ottoplatz, der offenen Näh- und Kreativwerkstatt der Kulturfabrik. Die Mitarbeitenden organisieren kreative Angebote an verschiedenen Orten und im öffentlichen Raum, Beteiligungsmöglichkeiten, Feste und außerschulische (kulturelle u.a.) Bildungsangebote. Im Rahmen dieser Aktivitäten werden in Zusammenarbeit mit dem Jobcenter Beschäftigungsmöglichkeiten und in Zusammenarbeit mit der Städtebauförderung Beteiligung durch Unterstützung mit kulturellen Mitteln geschaffen. Ein wesentlicher Projektbestandteil ist darüber hinaus die Verknüpfung der Aktivitäten im Stadtteil: In der Nordstadt agieren zahlreiche Akteure mit kleinteiligen Kultur-, Freizeit-, Bildungs- und Beteiligungsangeboten und einer heterogenen Finanzierungsstruktur. Im Kulturbereich sind dies u.a. die Kulturfabrik, das Theaterhaus, das Theaterpädagogische Zentrum und die Musikschule. Das Projekt will Anreize für eine stärkere Sozialraumorientierung der Angebote schaffen und Kooperationen verschiedener Partner anstiften, um außerschulische Bildungsangebote im Stadtteil zu verankern sowie dem Rechtsanspruch auf Ganztagsunterricht bestmöglich zu begegnen. Angebote sollen zeitlich und inhaltlich abgestimmt, gemeinsame Ziele entwickelt und evaluiert werden. Ein wesentlicher Aspekt ist die interkulturelle Weiterentwicklung des Netzwerks u.a. durch Vernetzung mit den zahlreichen Religions- und Kulturgemeinschaften in der Hildesheimer Nordstadt.

 

Im vergangenen Projektzeitraum ist beispielsweise die Broschüre „Nordstadt.Miteinander.Machen“ entstanden, die Angebote von Bücherschrank, Türkisch-Deutschem Abend und Nordstadtkino über Materiallager und Maikäferfest bis hin zur ZAH-App übersichtlich aufzeigt.

 

Eine Steuerungsstruktur aus Stadt, zentralen Akteuren in der Nordstadt sowie Bewohnenden ist unter dem Titel „Hildesheimer Modell“ geplant, um die Umsetzung des Projekts zu begleiten und gemeinsam Verantwortung für ein gelingendes Gemeinwesen zu übernehmen.

 

Das Projekt erwartet pro Jahr 100 bis 500 Menschen mit seinen Aktivitäten zu erreichen, fünf bis acht sichtbare Veränderungen im Stadtteil zu schaffen und fünf bis acht neue Akteure (z.B. Vereine, Initiativen u.ä.) einzubinden.

 

„Nord.Pol 2.0“ ist kein künstlerisches oder kulturelles Projekt im herkömmlichen Sinn. Um kulturelle Teilhabe für breite Bevölkerungskreise zu ermöglichen ist jedoch eine stärkere Sozialraumorientierung der Kulturakteure erforderlich, die über das Projekt angestoßen wird. Gemeinwesenarbeit mit einem soziokulturellen Fokus zu gestalten und sozial-, kultur- und bildungspolitische Zielsetzungen und Aktivitäten zusammenzuführen ist in Hildesheim zwar bereits erprobt, aber stellt durchaus eine Alleinstellung dar, die es weiter zu fördern und zu entwickeln gilt. Denn künstlerisches und kreatives Schaffen und gemeinsame Gestaltung von Orten und Aktivitäten können die Entwicklung vielfältiger Kompetenzen unterstützen, können Teilhabe und Erfahrungen von Selbstwirksamkeit ermöglichen und dazu beitragen, Gemeinschaft und Identifikation im Stadtteil zu stiften.

 

Die Projektziele und -maßnahmen korrelieren mit den Zielsetzungen der „Kulturstrategie Hildesheim 2030“, im Handlungsfeld „Diversität und Kulturelle Teilhabe“, insbesondere

 

- dem Ziel 5.2.2 „Kultur und Kunst begegnen den Bürgerinnen und Bürgern im alltäglichen Umfeld. Kulturangebote laden zur Mitgestaltung ein und bemühen sich dabei aktiv um einen

konsequent inklusiven Zugang. Mit einer Vielzahl von unterschiedlichen Formaten

werden kulturelle Bildungsangebote für alle Generationen gemacht.“

 

- dem Ziel 5.2.5 „Die Stadtentwicklung wird durch soziokulturelle Projekte und kreative

Beteiligungsmethoden gefördert und gestärkt. Sie ermöglichen den unterschiedlichen

Gruppen und Generationen, an der Gestaltung der Stadt und dem Dialog in der

Stadtgesellschaft aktiv mitzuwirken.“

 

Überdies wird die Etablierung des Projekts in Kap. 4.2.3. Gemeinwesenarbeit des Integrationsplans der Stadt Hildesheim als Ziel formuliert.

 

Eine Kofinanzierung mit Mitteln der kulturellen Projektförderung ist aus den beschriebenen Erwägungen empfehlenswert. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf jährlich 80.000,- €. Davon sind 60.000,- € beim Land Niedersachsen beantragt. Es wird empfohlen, einen jährlichen Kofinanzierungsbeitrag in Höhe von 7.500,- € aus den Mitteln der Freien kulturellen Projektförderung zu leisten. Den Differenzbetrag plant die Lebenshilfe als Drittmittel, u.a. durch Projektanträge bei der Johannishofstiftung, zu akquirieren. 

 

Kosten- und Finanzierungsübersicht in €:

 

Ausgabenposition

2025

2026

2027

Personalkosten, 2x 0,5 VZÄ

70.370,13

72.302,98

74.332,47

Sachausgaben, sonstige Kosten

8.129,87

5.197,02

4.667,53

Fiktive Ausgaben Ehrenamt ("Muskelhypothek")

1.500,00

2.500,00

1.000,00

Summe

80.000,00

80.000,00

80.000,00

 

 

 

 

 

 

 

 

Finanzierungsposition

2025

2026

2027

Land Nds., beantragt

60.000,00

60.000,00

60.000,00

Stadt Hildesheim kulturelle Projektförderung

7.500,00

7.500,00

7.500,00

Drittmittel und Spenden

11.000,00

10.000,00

11.500,00

unbare ehrenamtliche Leistungen

1.500,00

2.500,00

1.000,00

Summe

80.000,00

80.000,00

80.000,00

 

 


Beschlussvorschlag:

 

Der Förderung des Projekts „Nord.Pol 2.0“ aus den im Haushalt veranschlagten Mitteln für die Projektförderung im Bereich Kultur in Höhe von jährlich 7.500,- € in den Jahren 2025 bis 2027 wird vorbehaltlich der Bewilligung des Projektantrags durch das Land Niedersachsen und vorbehaltlich der Haushaltsbeschlussfassungen 2026 und 2027 – zugestimmt.

 


Finanzielle Auswirkungen:

x

ja, in der Vorlage erläutert

 

nein

 

 

 

 

 

 

Personelle Auswirkungen:

 

ja, in der Vorlage erläutert

x

nein

 

 

 (dann FB 11 beteiligen)

 

 

 

Demografische Auswirkungen:

 

ja, in der Vorlage erläutert

x

nein

 

 

 (unter Einbeziehung der Komponente des Demografie-Checks)

 

 

 

Nachverfolgung:

 

ja, dann

x

nein

 

 

 

voraussichtliches/r Datum bzw. Zeitraum der Umsetzung

 


Anlagen:

 

///

 

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