|
|
Sachverhalt:
Im Rahmen der Städtebauförderung „Wachstum und nachhaltige Erneuerung - Michaelis“ wird der Bereich der ehemaligen Befestigungsanlage „Hohes Rondell“ und „Hoher Wall“ saniert. Das geplante Vorhaben liegt nördlich der Hildesheimer Innenstadt und ist ein Teil der historischen Wallanlage.
Der Bereich des „Hohen Rondells“ wurde ca. 1550 als nordwestliche Bastion der mittelalterlichen Stadtbefestigung Hildesheims, oberhalb vom Liebesgrund, angelegt. Der Blick vom „Hohen Rondell" erstreckt sich weit in Richtung Nordwesten über Hildesheim und in die Landschaft.
Dem Raum mangelt es an Vernetzung und er ist von den angrenzenden Wohnquartieren in der Innenstadt und nördlich der B1 nur schwer zu erreichen. Die Wege entlang der Klostermauer, die den Planungsbereich vom angrenzenden Magdalenengarten trennt, sind in einem schlechten Zustand. In Steilbereichen hat sich der Belag aus wassergebundener Decke samt Tragschichten vollständig ausgespült und grobe Felsen sind zu erkennen. Die Verkehrssicherheit ist in Teilen nicht gewährleistet. Am Weg entlang der Mauer fehlt es an Sitzgelegenheiten, die insbesondere für Menschen mit Beeinträchtigungen eine Rast im Rahmen eines Aufstieges ermöglichen würden.
Teile der Brüstungsmauer am „Hohen Rondell“ sind abgebrochen. Diese wurden durch ein Holzgeländer provisorisch ersetzt. Dem Aussichtspunkt fehlen heute attraktive Angebote, die seiner historischen Bedeutung gerecht werden.
Ziele:
Ziel ist es, den „vergessenen“ Ort zu gestalten und wieder erlebbar zu machen. Der „Hohe Wall“ soll dafür als Ganzes betrachtet werden, weshalb entlang des Weges eine Abfolge kleiner, besonderer Orte entstehen sollen. Das „Hohe Rondell“ soll dabei das attraktive Bindeglied zwischen dem „Hagentorwall“ und „Hohem Wall“ – auch als den gestalterischen Höhepunkt – bilden und als Zielort von Spaziergängen gestaltet werden.
Eine wichtige Aufgabe ist dabei die Auseinandersetzung mit dem historischen Ort und die enge Abstimmung mit der Denkmalpflege. Der historisch bedeutsame Ort soll nicht überformt werden, sondern mit seinen landschaftlichen und baulichen Eigenarten mit modernen Gestaltungsmitteln erlebbar gemacht werden.
Ziele, die mit der Sanierung und Gestaltung im Planungsraum insgesamt umgesetzt werden sollen:
Ziele, die am Gestaltungsschwerpunkt „Hohes Rondell“ umgesetzt werden sollen:
Prozess:
Mitte 2020 haben die konzeptionellen Vorarbeiten für die Umgestaltung begonnen. In einer breiten Beteiligung wurden Bürgerinnen und Bürger in den Planungsprozess im Frühjahr 2021 eingebunden. In einem ersten Schritt wurden die jeweiligen Missstände, Bedürfnisse und Wünsche analysiert und abgefragt.
Die Vorentwurfs- und Entwurfsplanungen wurden vom Büro HNW Landschaftsarchitektur aus Hildesheim erstellt. Die Ergebnisse der Beteiligung und die Varianten wurden in dem Politischen Arbeitskreis Michaelis vorgestellt und diskutiert. Im März 2022 stand der Entwurf fest und wurde noch mal im Politischen Arbeitskreis vorgestellt. Im Weiteren erfolgt die Ausschreibung der Leistungsphasen 4 bis 8 und damit die Erstellung der Ausführungsplanung. Die Umsetzung der Maßnahme soll in 2023 erfolgen.
Für die Ausgestaltung der Räume stellen die Ergebnisse der im Mai 2021 durchgeführten Bürgerbeteiligung eine wesentliche Grundlage dar. Die Bürgerinnen und Bürger wünschten sich dabei neben einer Intensivierung der Pflege und dem Ausbau der Parkqualität vornehmlich die Schaffung von attraktiven Aufenthalts-, Spiel- und Erholungsangeboten für verschiedene Nutzergruppen.
Entwurf:
Die Grundstruktur des „Hohen Walles“ soll als Einheit erhalten und gefördert werden. Neben der Wegesanierung – einschließlich notwendiger Eingriffe in die Seitenbereiche / Bankette – beschränken sich die Eingriffe auf punktuelle Maßnahmen entlang des Weges und die Gestaltung des „Hohen Rondells“ mit seinen Anziehungspunkten.
Die Entwurfsplanung und die detaillierte Beschreibung des Entwurfes sind der Anlage 1 zu entnehmen.
Kosten:
Die Baukosten betragen gem. der Entwurfsplanung rd. 565.000,- € (brutto). Darin sind die Erschließungsanlagen, die Landschafts- und Erdbauarbeiten, die Instandsetzung und Ergänzung der historischen Mauerreste sowie Einbauten (Podeste und der Steg) enthalten. Zuzüglich Baunebenkosten sowie Planungs- und Ingenieursleistungen (25 %, 150.000,- €) entsteht ein Gesamtvolumen der Ausgaben i. H. v. rd. 715.000,- € (alle Angaben in Brutto).
Dies entspricht bei einer Gesamtfläche von rd. 7.530 m² einem Kosten-Flächen-Index i. H. v. rd. 75,- €/m².
Über die Städtebauförderung werden Zuschüsse i. H. v. 475.000,- € (Regelförderung, 1/3) finanziert. Der städtische Eigenanteil beträgt 240.000,- €. Die Maßnahme ist vollständig in der Kosten- und Finanzierungsplanung (Kofi) der Städtebaufördermaßnahme enthalten.
Zeitplan:
Die Entscheidung zur Vergabe der Leistungsphasen 4 bis 8 soll dem Verwaltungsausschuss im Juni vorgelegt werden. Die Ausschreibung der Baumaßnahme ist für Ende 2022 geplant. Die Ausführung der Baumaßnahmen soll im Frühjahr / Sommer 2023 erfolgen.
Anlagen:
- Entwurfsbeschreibung
- Entwurf „Hohes Rondell“
Anlagen: | ||||||
Nr. | Status | Name | ||||
1 | öffentlich | Entwurfsbeschreibung (941 KB) | ||||
2 | öffentlich | Entwurf „Hohes Rondell" (17086 KB) |