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Sachverhalt:
Wie bereits im Änderungsantrag/ HHBB 21/395 Nr.1 dargestellt, liegt beim größten Teil der städtischen Gebäude tatsächlich ein erheblicher Sanierungsstau vor. Abgesehen von den letzten Jahren, in denen u.a. durch die Verwendung von Förder- und Zuschussmitteln ein jährlich angemessenes Baubudget zur Verfügung stand, war die Bauunterhaltung – gemessen am Richtwert der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt) von jährlichen 1,2 % des Wiederherstellungswertes für die laufende Bauunterhaltung – in der Vergangenheit zumeist deutlich unterfinanziert. Auch die neben der laufenden Unterhaltung vorzunehmenden zyklischen Kernsanierungen konnten nur in den seltensten Fällen vorgenommen werden.
In den letzten fünf Jahren war es zwar gelungen – besonders im Bereich der weiterführenden Schulen – spürbar den Sanierungsstau zu reduzieren, doch gilt es auch hier weiter Rückstände (teils erhebliche Rückstände) aufzuholen, während beim übrigen Bestand in den meisten Fällen die ausgebliebenen Kernsanierungen nachzuholen sind. Diese Betrachtung bezieht sich nur auf den baulichen Zustand und berücksichtigt nicht die baulichen Erfordernisse, die sich aus den verändernden Bedarfssituationen der Nutzenden ergeben. Hier besteht z.B. im Bereich der Anpassung von Schulgebäuden an die Erfordernisse der zukünftig verpflichtenden Ganztagsbeschulung ein erheblicher Maßnahmenbedarf, der nicht dem Sanierungsstau zuzurechnen ist.
Bei der Frage nach den fünf Gebäuden mit dem dringendsten Sanierungsbedarf erfolgte die Einschätzung aus einer Kombination von Aspekten wie Ausfallrisiko, Funktionseinschränkungen, Sicherheit, Umfang der erforderlichen Maßnahmen, Komplexität und die vermutete Kostengrößenordnung. Die energetische Betrachtung bleibt zunächst außen vor, da hier Sanierungsbestrebungen von zukünftig zu erwartenden allgemeinen Zielvorgaben von Bund und Land sowie von dem zukünftigen System der Förderung und Bezuschussung abhängen. Außerdem ist unsere städtische Zielsetzung in Bezug auf das Ergebnis des eea auch in den Fortschritt der energetischen Sanierung einzubeziehen.
Derzeit sieht die Verwaltung die nachfolgend genannten Objekte als die mit dem dringlichsten Sanierungsbedarf. Die Reihenfolge stellt keine Prioritäten unter den genannten Maßnahmen dar.
Roemer-Pelizaeus-Museum – Bauteil Martinikirche, Am Steine 1
• Verbesserung des Brandschutzes (Rettungswege, Konstruktion)
• Erneuerung des Daches
• Erneuerung Lüftungsanlage und der Klimatisierung
• Erneuerung des Trinkwassernetzes
• Erneuerung des Löschwassernetzes
Historisches Rathaus inkl. Ratskeller
• Verbesserung des Brandschutzes (Rettungswege, Brandabschnitte)
• Erneuerung der Technischen Anlagen (Heizung)
• Erneuerung der Lüftungsanlage
• Erneuerung des Trinkwassernetzes
• Erneuerung des Löschwassernetzes
• Erneuerung des Daches
• Großes Potential an energetischer Sanierung
Große Sporthalle der Robert-Bosch-Gesamtschule
• Verbesserung des energetischen Gesamtzustandes (Gebäudehülle)
• Verbesserung des Brandschutzes (Rettungswege, Brandabschnitte)
• Erneuerung der Technischen Anlagen (Heizung)
• Erneuerung der Lüftungsanlage
• Erneuerung des Trinkwassernetzes
• Erneuerung des Löschwassernetzes
• Erneuerung des Daches
• Sanierung des Sanitär-Traktes
Stadtarchiv, Haupthaus Am Steine 7
• Verbesserung des energetischen Gesamtzustandes
• Verbesserung des Brandschutzes (Rettungswege, Brandabschnitte)
• Erneuerung der Fenster inkl. der Beschattung
• Barrierefreie Zugänglichkeit
• Einrichtung einer klimagerechten Lagerung der Archivarien
• Erneuerung der abgängigen Balkone
• Sanierung des Sanitär-Traktes
Grundschule Moritzberg Gelbe Schule
• Erneuerung des Daches
• Erneuerung der Fenster und Außentüren
• Sanierung der Sanitäranlagen
• Verbesserung des Brandschutzes (Rettungswege, Brandabschnitte)
• Sanierung aller Leitungen
• Allgemeine Sanierungsbedürftigkeit der denkmalgeschützten Bausubstanz
• Erneuerung des Löschwassernetzes
• Sanierung des Sanitär-Traktes
Mit der Benennung der fünf Gebäude mit dem dringlichsten Sanierungsbedarf wurde der Auftrag Nr.1 des Änderungsantrags/ HHBB 21/395 abgeschlossen. Auftrag Nr.2 und Nr.3 befinden sich derzeit in Bearbeitung. Derzeit wird der Sanierungsstau für die einzelnen Gebäudegruppen wie Schulen, Kitas, Verwaltungsgebäude etc. mittels eines Softwaretools (PABI-Verfahren) ermittelt. Hierbei werden anhand einzelner Gebäudedaten die erforderlichen Sanierungskosten der Vergangenheit nach statistischen Kennwerten simuliert und den tatsächlich bereitgestellten Finanzmitteln gegenübergestellt. Aus diesem Verfahren lassen sich auch zukünftige Baubudgets ableiten. Vor den Sommerferien werden die Ergebnisse vorgestellt.
Anlagen:
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