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Sachverhalt:
Die Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim gGmbH beabsichtigt demnächst eine Gesellschafterversammlung u. a. mit folgender Tagesordnung durchzuführen:
- Beschluss über den Jahresabschluss 2020 und Ergebnisverwendung
- Entlastung der Geschäftsführung
- Entlastung des Aufsichtsrates
- Bestellung des Wirtschaftsprüfers für den Jahresabschluss 2021
- Genehmigung des Wirtschaftsplanes 2022
Die Prüfung des Jahresabschlusses 2020 der Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim GmbH (RPM gGmbH) wurde von Dr. Paul – Hartmann & Coll. GmbH aus Peine (Wirtschaftsprüfungsgesellschaft) – durchgeführt. Der RPM gGmbH wurde von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft für das Geschäftsjahr 2020 der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk erteilt.
Die Stellungnahme des RPA gem. § 32 Eigenbetriebsverordnung liegt noch nicht vor.
a) Jahresvergleiche
| TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | TEUR |
Bilanzsumme | 890 | 1.092 | 644 | 761 | 530 |
Gezeichnetes Kapital | 770 | 770 | 770 | 770 | 770 |
Jahresüberschuss | -185 | -167 | 50 | 188 | 227 |
Eigenkapital | 408 | 166 | 333 | 283 | 95 |
Anlagevermögen | 245 | 257 | 229 | 225 | 238 |
Umlaufvermögen | 633 | 819 | 406 | 524 | 275,5 |
Der Jahresabschluss 2020 mit einer Bilanzsumme von 890 TEUR weist einen Jahresfehlbetrag in Höhe von 185 TEUR aus und stellt damit eine gegenüber dem Vorjahr nochmals leicht verschlechterte Ergebnisentwicklung dar.
b) Vorjahresvergleich
Wesentliche Bilanzwerte | 2020 (TEUR) | 2019 (TEUR) | Differenz (TEUR) |
Bilanzsumme | 890 | 1.092 | -220 |
Anlagevermögen | 245 | 257 | -12 |
Umlaufvermögen | 633 | 819 | -186 |
Davon Forderungen aus Leistungen | 0 | 3 | -3 |
Davon sonstige Vermögensgegenstände | 239 | 262 | -23 |
Davon Vorräte | 6 | 11 | -5 |
Davon Liquide Mittel | 374 | 533 | -159 |
Eigenkapital | 408 | 166 | +242 |
Davon gezeichnetes Kapital | 770 | 770 | 0 |
Davon Verlustvortrag | -177 | -172 | +5 |
Jahresüberschuss | -185 | -167 | +18 |
Rückstellungen | 91 | 107 | -16 |
Verbindlichkeiten | 327 | 357 | -30 |
Passive Rechnungsabgrenzungsposten | 33 | 425 | -392 |
- Die Reduzierung der Bilanzsumme erfolgte insbesondere aufgrund des Rückgangs im Umlaufvermögen im Bereich der flüssigen Mittel i.H.v. 159 TEUR.
- Das Anlagevermögen hat sich gegenüber dem Vorjahr nur leicht um 12 TEUR auf nunmehr 245 TEUR reduziert.
- Auf der Passivseite hat sich das Eigenkapital aufgrund des Jahresfehlbetrags 2020 i.H.v. 185 TEUR einerseits und der Einzahlung der ausstehenden Einlage i.H.v. 427 TEUR andererseits auf insgesamt 408 TEUR erhöht.
- Die Eigenkapitalquote erhöht sich lediglich auf Grund der Einzahlung der ausstehenden Einlage und einer gesunkenen Bilanzsumme auf rund 46% (Vorj. 15%). Besonders die zeitweiligen Schließungen im Frühjahr und Herbst des Jahres in Folge der Corona-Pandemie haben den wirtschaftlichen Druck auf die Gesellschaft erhöht.
- Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bewegen sich mit 96 TEUR auf Vorjahresniveau. Die sonstigen Verbindlichkeiten betreffen insbesondere Verbindlichkeiten aus der Abrechnung des städtischen Personals mit rund 200 TEUR.
Wesentliche Werte | 2020 (TEUR) | 2019 (TEUR) | Veränderung zum Vorjahr (TEUR) |
Erträge gesamt | 2.709 | 3.384 | -675 |
Sonstige betriebliche Erträge | 152 | 65 | +87 |
Umsatzerlöse | 2.557 | 3.319 | -762 |
Davon Ausstellungserträge RPM | 126 | 207 | -81 |
Davon Lizenzeinnahmen und Bildrechte | 123 | 288 | -165 |
Davon Spenden | 286 | 646 | -360 |
Aufwendungen gesamt | 2.894 | 3.550 | -656 |
Materialaufwand | 391 | 647 | -256 |
Davon Werkvertragskosten | 152 | 269 | -117 |
Betriebsaufwendungen | 2.503 | 2.903 | -400 |
Davon Personalaufwand | 1.673 | 1.759 | -86 |
Davon Raumkosten | 304 | 324 | -20 |
Betriebsergebnis | -185 | -166 | -19 |
Jahresergebnis | -185 | -167 | -19 |
- Die Umsatzerlöse sind insgesamt um 762 TEUR auf 2.557 TEUR gesunken. Ursächlich für den Rückgang sind im Wesentlichen die im Vergleich zum Vorjahr rückläufigen Entwicklungen im Bereich der Spenden – 361 TEUR, der Erlöse aus Lizenzeinnahmen – 165 TEUR sowie rückläufige Erträge aus Eintrittsentgelten.
- Die sonstigen betrieblichen Erträge sind auf Grund von erhaltenen Corona Soforthilfen und Kurzarbeitergeld um insgesamt 87 TEUR gestiegen.
- Die Besucherzahl ist im Berichtsjahr wegen der Corona-Pandemie mit 18.568 (Vj. 35.600) um ca. 52% wesentlich niedriger als im Vorjahr.
- Die viel geringeren Einnahmen konnten insgesamt im Aufwandsbereich nicht vollständig kompensiert werden. Die Aufwendungen konnten um 656 TEUR reduziert werden, dennoch ergibt sich als Resultat ein Jahresfehlbetrag von 185 TEUR.
- Wesentliche Einsparungen wurden im Bereich des Materialaufwands mit rund 256 TEUR, den Sonderkosten für Ausstellungen – 162 TEUR, den Werbekosten – 129 TEUR und im Personalbereich – 86 TEUR vorgenommen.
- Der Jahresfehlbetrag i.H.v. 185 TEUR soll auf neue Rechnung vorgetragen werden und wird den Verlustvortrag deutlich erhöhen.
| 2020 (TEUR) | 2019 (TEUR) | Veränderung zum Vorjahr (TEUR) |
Erträge | 411 | 423 | -12 |
Davon Betriebsführungszuschuss | 365 | 365 | 0 |
Davon Betriebsführungsentgelt | 41 | 41 | 0 |
Davon Eintrittsgelder | 4 | 8 | -4 |
Davon Spenden | 0 | 4 | -4 |
Davon Verkauf Bücher | 0 | 1 | -1 |
Aufwendungen | 355 | 397 | -42 |
Davon Personalkosten | 219 | 216 | +3 |
Sonstige Fremdleistungen | 0 | 6 | -6 |
Davon Raumkosten | 109 | 120 | -11 |
Davon Werbe- und Reisekosten | 1 | 8 | -7 |
Überschuss Stadtmuseum | 57 | 36 | +21 |
Jahresergebnis wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb (Betriebsführung durch RPM) | 1 | 4 | -3 |
Im abgelaufenen Geschäftsjahr gab es trotz der stetigen Liquiditätsenge bei der Gesellschaft keine Zahlungsstockungen, die Liquidität wird stets vorausschauend geplant und war jederzeit gegeben.
a) Besuchende
Jahr | Anzahl Besuchende | Abweichung zum Vorjahr | |
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| Absolut | Prozent |
2020 | 18.568 | -17.032 | -52,15% |
2019 | 35.600 | -28.475 | -44,44% |
2018 | 64.075 | +16.622 | +35,00% |
2017 | 47.453 | +253 | +0,53% |
2016 | 47.200 | +10.600 | +22,46% |
2015 | 36.600 | +1.600 | +4,57% |
Für das Jahr 2021 rechnet die Geschäftsführung erneut mit einem negativen Jahresergebnis, insbesondere aufgrund der Einbußen durch die Corona-Pandemie. Das Museum sei trotz des um 100 TEUR erhöhten Zuschusses nur noch begrenzt handlungsfähig.
Des Weiteren wird angeregt, die Zuschüsse der Stadt in einer mehrjährigen Zielvereinbarung zu verschriftlichen, um hier Planungssicherheit zu erhalten.
Die Gesellschaft ist weiterhin bemüht die steigenden Kostenblöcke zu senken, um weiterhin handlungsfähig zu bleiben. Zudem versucht sie mit einem Wechsel aus wissenschaftlich anspruchsvollen Sonderausstellungen und publikumswirksamen Sonderausstellungen eine nachhaltige Erhöhung der Besucherzahlen und Fördermittel zu erreichen.
Der Aufsichtsrat der RPM GmbH hat in seinen Sitzungen am 05.10.2021 und am 15.02.2022 über den Jahresabschluss 2020 beraten und folgende Beschlussempfehlung gegeben:
Der Gesellschafter wird gebeten, dem vorliegenden Jahresabschluss der Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim gGmbH für das Geschäftsjahr 2020 zuzustimmen sowie das Vortragen des festgestellten Jahresfehlbetrags in Höhe von 185.343,96 € auf das nächste Jahr zuzustimmen.
Weiterhin möge der Gesellschafter der Geschäftsführung und dem Aufsichtsrat der Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim gGmbH für das Geschäftsjahr 2020 Entlastung erteilen.
Für die Prüfung des Jahresabschlusses 2021 ist ein neuer Wirtschaftsprüfer zu bestellen. In einem von der Gesellschaft durchgeführten Preisvergleich hat Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Großklaus & Kollegen Steuerberater/ Wirtschaftsprüfer das preisgünstigste Angebot abgegeben. Das Rechnungsprüfungsamt der Stadt Hildesheim hat gegen diese Vergabe keine Einwände.
Der Aufsichtsrat der Gesellschaft hat in seiner Sitzung der Beauftragung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Großklaus & Kollegen Steuerberater / Wirtschaftsprüfer mit der Jahresabschlussprüfung 2021 zugestimmt.
Seit 2007 hat die RPM gGmbH die Betriebsführung des Stadtmuseums im Knochenhaueramtshaus übernommen. Die RPM gGmbH hat alle Erträge aus dem Entgelt und Zuschüssen für die Betriebsführung sowie alle Kosten für das Stadtmuseum separat erfasst und diese Buchführung in die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung der RPM gGmbH integriert.
RPM gGmbH
Der gemeinsame Wirtschaftsplan 2022 weist dabei folgende wesentliche Ergebnisse aus:
| 2022 TEUR | 2021 TEUR | Veränderung TEUR |
Summe Erträge | 3.160 | 3.069 | +91 |
davon: |
649 |
617 | +32 |
davon: Sonstige Erträge (Spenden) |
590 |
665 | -75 |
Summe Aufwendungen | 3.239 | 3.011 | +228 |
davon: Personalaufwand |
1.746 |
1.796 | -50 |
davon: Aufwand Ausstellungsbetrieb |
791 |
702 | +89 |
Gewinn/Verlust | -80 | 58 | -138 |
Das Roemer- und Pelizaeus-Museum plant für 2022 mit einem um 138 TEUR geringeren Ergebnis als noch im Plan 2021.
Die Erträge werden hierbei insgesamt um 91 TEUR höher als im Vorjahr geplant, dennoch kann dies nicht die geplanten Mehraufwendungen, insbesondere im Wartungsbereich von rund 100 TEUR kompensieren.
Insgesamt ergibt sich ein geplanter Verlust von 80 TEUR, da insbesondere auch die anhaltende Corona-Pandemie negativ auf die wirtschaftliche Entwicklung der Gesellschaft auswirkt.
Die Aufwendungen erhöhen sich gegenüber dem Vorjahr in Summe um 228 TEUR.
Stadtmuseum
Wie oben dargestellt, ist das Stadtmuseum in die Buchführung der RPM gGmbH integriert, wird jedoch weiterhin einzeln geführt, sodass auch ein eigener Wirtschaftsplan erstellt wird.
Die Erträge summieren sich dabei auf 416 TEUR. Die Ausstellungserträge werden hier auf dem Niveau von 2021 weitergeplant.
Die Aufwendungen bewegen sich in Summe mit 363 TEUR nahezu unverändert auf Vorjahresniveau.
Dementsprechend plant das Stadtmuseum mit einem Gewinn in Höhe von 52 TEUR, der 2 TEUR über dem Planwert 2021 liegt.
Der Aufsichtsrat der RPM gGmbH hat in seiner Sitzung am 13.01.2022 den Wirtschaftsplan 2022 in der dargelegten Form beschlossen.
Beschlussvorschlag:
Die Vertreterin oder der Vertreter der Stadt Hildesheim in der demnächst stattfindenden Gesellschafterversammlung des Roemer- und Pelizaeus-Museums Hildesheim gGmbH wird ermächtigt:
- dem Beschluss über den Jahresabschluss 2020 und Ergebnisverwendung
- der Entlastung der Geschäftsführung
- der Entlastung des Aufsichtsrates
- der Bestellung des Wirtschaftsprüfers für den Jahresabschluss 2021 und
- der Genehmigung des Wirtschaftsplanes 2022
zuzustimmen.
Finanzielle Auswirkungen: |
| ja, in der Vorlage erläutert | x | nein |
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| (dann Folgekostenabschätzung erstellen) |
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Personelle Auswirkungen: |
| ja, in der Vorlage erläutert | x | nein |
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| (dann FB 11 beteiligen) |
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Demografische Auswirkungen: |
| ja, in der Vorlage erläutert | x | nein |
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| (unter Einbeziehung der Komponente des Demografie-Checks) |
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Nachverfolgung: |
| ja, dann | x | nein | |
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voraussichtliches/r Datum bzw. Zeitraum der Umsetzung | |||
Anlagen:
- Bestätigungsvermerk WP
- Bilanz 2020
- GuV 2020
- Lagebericht 2020
- Wirtschaftsplan 2022
Anlagen: | ||||||
Nr. | Status | Name | ||||
1 | öffentlich | Bestätigungsvermerk WP (487 KB) | ||||
2 | öffentlich | Bilanz 2020 (399 KB) | ||||
3 | öffentlich | GuV 2020 (54 KB) | ||||
4 | öffentlich | Lagebericht 2020 (419 KB) | ||||
5 | öffentlich | Wirtschaftsplan 2022 (82 KB) |