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Sachverhalt:
19/448 Nr. 3: Photovoltaik-Anlagen auf städtischen Gebäuden
Im Rahmen des Klimaschutzes hat der Fachbereich Gebäudemanagement vor, an den Dächern des im Oktober 2019 in Betrieb genommenen Neubaus des Bildungscampus PV-Anlagen aufbauen zu lassen.
Ausgehend von dem im städtischen Haushalt für das Jahr 2021 für „Solare Projekte“ zur Verfügung stehenden Betrages von 50.000,- € und den PV-Anlagenpreisen von ca.
1000,- €/kWp sollte für die Umsetzung eine Liegenschaft, die ca. 50.000 kWh pro Jahr verbraucht, gefunden werden. Dafür sind, bei einem Bruttopreis von ca. 0,28 €/kWh, ca. 14.000,- € pro Jahr erforderlich. Laut Statistik wird pro kWh Strommix in Deutschland ein CO2-Ausstoß von 401g freigesetzt. Damit würde die gesuchte Liegenschaft einen CO2 –Ausstoß von ca. 20,0 t/a verursachen. Ein weiteres Kriterium für die Umsetzung des Vorhabens ist ein entsprechender Zustand des Daches.
Die städtische Liegenschaft Bildungscampus erfüllt alle diese Kriterien. Zum einen sind die Dächer neu und in den nächsten zwanzig Jahren werden höchstwahrscheinlich keine Sanierungsarbeiten daran erforderlich sein. Zum anderen liegt der Verbrauch bei ca. 45.000 kWh und damit würde die Umsetzung des Projektes den vorgegebenen Rahmen vom 50.000,- € voraussichtlich nicht übersteigen.
In Zusammenarbeit mit der EVI-Hildesheim und dem Energieberatungszentrum Hildesheim wurde für diese Liegenschaft eine PV-Anlage mit der Größe von ca. 45-50 kWp Leistung geplant. Es wurde eine PV-Anlage mit einer Gesamtleistung von 46,9 kWp simuliert. Sie beinhaltet 140 Solarmodule und erzeugt durchschnittlich ca. 40.285 kWh Strom pro Jahr. Die aktuellen Kosten können mit ca. 1.000,- €/kWp angegeben werden. Damit errechnen sich Investitionskosten von ca. 47.000,- €.
Bei der Simulation wurden zwei Varianten berücksichtigt. Variante 1 ohne Solarstromspeicher und Variante 2 mit Solarstromspeicher. Die Variante 2 ermöglicht es den Solarstrom in den Abendstunden nach dem Sonnenuntergang zu nutzen.
Bei Variante 1 konnte durch die Simulation ein Deckungsgrad von ca. 40% erreicht werden. Außerdem wurde ein Überschuss an Strom erzeugt, der in das Öffentliche Netz eingespeist wurde. Insgesamt wurden bei dieser Variante Stromkosten in Höhe von ca. 6.480,- € eingespart und Einnahmen durch die Stromeinspeisung in Höhe von 1.557,53 € generiert. Zusammen konnte eine Kostenreduzierung von Insgesamt 8.037,54 € erreicht werden.
Bei Variante 2 (mit Solarspeicher) konnte durch die Simulation ein Deckungsgrad von ca. 60% erreicht werden und der Überschuss, der in das Öffentliche Netz eingespeist wurde, konnte reduziert werden. Insgesamt wurden bei dieser Variante Stromkosten in Höhe von ca. 9.695,66 € erreicht und Einnahmen durch die Stromeinspeisung in Höhe von 755,18 € generiert. Zusammen konnte bei dieser Variante eine Kostenreduzierung von 10.450,84 € erreicht werden.
Mit diesen Simulationsergebnissen würde sich die PV-Anlage bei einer Investitionssumme von ca. 47.000,- € laut Variante 1 in ca. 5,85 Jahren amortisieren und mit einem Solarertrag von 40.285 kWh pro Jahr würde eine Entlastung der Umwelt von ca. 16,15 t/a an CO2 erreicht.
Bei der Variante 2 ist eine ähnliche Entwicklung zu erwarten. Die jährlichen Einsparungskosten liegen zwar höher als bei der Variante 1, jedoch ist in den Investitionskosten von 47.000,- € der Solarspeicher nicht mitberücksichtigt. Die Kosten des Speichers sind von dessen Größe abhängig. Die Speichergröße sollte sich wiederum an dem Nutzerverhalten orientieren.
Die Simulation zeigt, dass der Selbstbau der PV-Anlagen und Selbstverbrauch, des durch die Anlagen erzeugten Stroms, ein vielversprechendes Solarkonzept darstellt, welches die Aktivitäten der Stadt im Bereich des Klimaschutzes voll unterstützt und zu der Reduzierung des CO2-Ausstoßes maßgeblich beitragen kann. Die Umsetzung des Projektes soll als Pilotprojekt erfolgen. Bei Erfolg sollen auf weiteren städtischen Liegenschaften PV-Anlagen aufgebaut werden.
Mit der Umsetzung des Projektes ergeben sich folgende Vorteile für die Stadt Hildesheim:
1) Der Stromverbrauch sowie die Stromkosten des Bildungscampus werden auf Dauer reduziert.
2) Durch die Einspeisung des überschüssigen Solarstromes werden zusätzliche Einnahmen generiert.
3) Der CO2-Ausstoß wird weitgehend reduziert und damit die CO2-Bilanz der Stadt verbessert.
4) Imagegewinn und kommunale Vorbildfunktion beim Klimaschutz.
20/440 Nr. 44: Ortsgemeinschaftshaus (OGH) in Einum
Zurzeit werden im OGH Einum elektrische Nachtspeicheröfen betrieben. Die Anlage ist ohne Störungen funktionsfähig, aber nicht mehr zeitgemäß.
Die Stromkosten der Jahre 2017-2019 (2020 wird coronabedingt nicht betrachtet) belaufen sich auf durchschnittlich 4.165,68 € pro Jahr. Es handelt sich um die Gesamtenergiekosten. Abzüglich eines Anteils für sonstige Stromkosten, kann von ca. 3000,- € Heizkosten pro Jahr ausgegangen werden. Die Heizungserneuerung würde den Einbau einer Gasbrennwerttherme bedeuten und somit ein Wechsel des Energieträgers auf Gas. Ein Gasanschluss in der Straße ist laut Auskunft bei der Evi im Norden oder Osten des Gebäudes möglich. Für den neuen Gasanschluss und die Heizungsanlage müsste ein Technikraum zur Verfügung gestellt oder abgetrennt werden. Da das Gebäude nicht unterkellert ist, könnte dieser im Abstellraum oder im Bereich der Garderoben realisiert werden.
Der Wunsch einer klimafreundlichen Heizungsanlage – wie zum Beispiel der Betrieb einer Luft-Wärmepumpe - ist nicht realisierbar, da niedrige Vorlauftemperaturen im Heizsystem (Fußbodenheizung) notwendig wären. Das ist nur in Neubauten oder komplett gedämmten Gebäuden energetisch sinnvoll. Für das schnelle Aufheizen von Räumen, wie bei der gelegentlichen Nutzung des OGH durch Vereine oder Gruppen, sind statische Heizkörper von Vorteil.
Die Gesamtkosten belaufen sich auf ca. 45.000,- €, brutto.
Stromkosten: (*Coronajahr)
Jahr | Verbrauch in kWh | Kosten |
2017 | 25.620 | 4.567,37 € |
2018 | 21.038 | 3.632,91 € |
2019 | 19.164 | 4.296,75 € |
2020* | 10.072* | 2.278,66 € |
Einsparung nach Heizungserneuerung:
Die Erneuerung der Heizungsanlage würde ca. 1/3 der Energiekosten einsparen.
Sanierung des Fußbodens:
Die Sanierung des Fußbodens im Saal ist in Teilbereichen mit der Erneuerung des Estrichs verbunden, da es starke Rissbildungen gibt. Im Zuge der Fußbodenerneuerung werden auch Malerarbeiten (Wände und Holzfenster von innen) im Saal notwendig werden.
Die Gesamtkosten belaufen sich auf ca. 25.000,- € (brutto).
HHBB 20/440 Nr. 17: Denkmalschutz/ Pflege – Sanierung des Bismarkturms
Derzeit ist der Bismarkturm aufgrund seines baulichen Zustands bis auf weiteres für Besucherinnen und Besucher gesperrt.
Der Turm wurde im letzten Jahr ursächlich auf Grund des starken Taubenbefalls für die Besucherinnen und Besucher geschlossen. Daraufhin wurde er desinfiziert und gereinigt. Um zu verhindern, dass die Tauben den Turm erneut anfliegen, wurde der Austritt provisorisch mit einer Konstruktion aus Holzlatten und Draht verschlossen. Ein freier Austritt ist so für Besucherinnen und Besucher nicht mehr möglich, daher erfolgte die Schließung. Es war beabsichtigt eine Austrittsüberdachung zu schaffen, die den weiteren Einflug von Tauben dauerhaft verhindert. Diese Überdachung soll gleichzeitig regendicht sein, so dass Regen- und andere Umwelteinflüsse nicht mehr ungehindert in den Turm eindringen können.
Im Rahmen der Reinigungsarbeiten ist aufgefallen, dass die Decken der Ausstiegsplattform und die Stahlträger der Tragkonstruktionen in keinem guten Zustand sind. Zur Prüfung der Standsicherheit wurde ein Tragwerksplaner hinzugezogen, dieser hat nach einer ersten Begehung eine weitergehende Untersuchung empfohlen. Diese wurde im November 2020 durchgeführt. Leider hat diese ergeben, dass die Decke der Aussichtsplattform selbst und die darunterliegende Decke, einschließlich der Stahlträger und einige Stahlträger der Treppe, nicht mehr tragfähig sind und auch nicht sanierbar. Es ist erforderlich die beiden Decken einschließlich der Stahlträgerkonstruktion zur erneuern. Siehe Stellungnahme IB Götz und Ilsemann vom 18.11.2020.
Die beiden Decken sind somit abgängig und müssen erneuert werden. Erst im Anschluss kann der obere Austritt regen- und taubensicher verschlossen werden. Ohne die Sanierung der Decken kann der Turm nicht genutzt werden.
Umfängliche Sanierungsarbeiten sind erforderlich um den Turm dauerhaft zu erhalten und für die Öffentlichkeit wieder zugänglich zu machen.
Zur Vorplanung und Schadenskartierung des tatsächlichen Umfangs der Schäden wurde ein Ingenieurbüro beauftragt. Das Büro hat eine Kostenschätzung erstellt und einen ersten Entwurf für die Austrittsüberdachung angefertigt. Die Schadenskartierung wird im September erfolgen, im Anschluss kann eine konkrete Kostenberechnung aufgestellt werden. Es haben bereits erste Gespräche mit der Denkmalpflege hinsichtlich der Gestaltung stattgefunden. Siehe Entwurf Treppenhauseinhausung und Fotos Modell Teppenhauseinhausung vom 07.04.2021. Die vorliegende erste Kostenschätzung endet bei 155.000,- €. Der größte Anteil der Kosten ist hierbei für die Deckensanierung angesetzt. Die anteiligen Kosten für die Austrittsüberdachung liegen bei 21.000,- €.
Derzeit wird versucht die Turmsanierung aus Mitteln der allgemeinen Bauunterhaltung für das nächste Jahr zu berücksichtigen. Das Ingenieurbüro ist im Moment einschließlich der Leistungsphase 3 HOAI beauftragt. Sobald die Finanzierung abschließend geklärt ist, soll die Planung fortgeführt und der Bauantrag gestellt werden. Die Ausschreibung und Ausführung der Sanierungsarbeiten ist für das Frühjahr 2022 angedacht.
Herr Calvanico aus dem Ortsrat Marienburg hat sich bereit erklärt, durch die Einwerbung von Sponsorengeldern die Finanzierung der Maßnahme zu unterstützen.
Anlagen:
Zu HHBB 20/440 Nr. 17: Denkmalschutz/ Pflege –Sanierung des Bismarkturms:
- Zustandsbericht
- Entwurf Turmaustritt
- Modellfotos Turmaustritt
- Kostenschätzung
Anlagen: | ||||||
Nr. | Status | Name | ||||
1 | öffentlich | Zustandsbericht (10388 KB) | ||||
2 | öffentlich | Entwurf Turmaustritt (62 KB) | ||||
3 | öffentlich | Modellfotos Turmaustritt (159 KB) | ||||
4 | öffentlich | Kostenschätzung (20 KB) |