|
|
Sachverhalt:
Mit der Vorlage 20/368 wurde die Verwaltung beauftragt, ein städtebauliches Zielkonzept für die Fläche „Nördlich der Pappelallee“ zu entwickeln. Das Konzept soll die verschiedenen Vorgaben wie die Stadtstrategie, die Leitlinien für ökologisches Bauen sowie weitere Beschlüsse zu Baugebieten der letzten Jahre berücksichtigen und der Beauftragung des städtebaulichen Entwurfs zugrunde legen.
Allgemeine Ziele für das neue Stadtquartier
Das Areal nördlich der Pappelallee ist Teil des Sanierungsgebietes „Moritzberg mit Phönixgelände“, welches wiederum zum Städtebauförderprogramm „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ (ehem. „Stadtumbau“) zählt. Im Zuge der Novellierung der Städtebauförderung 2020 sind, neben den bisherigen Fördervoraussetzungen, künftig Maßnahmen des Klimaschutzes und der Klimaanpassung, sowie Maßnahmen zur Verbesserung der grünen Infrastruktur als weitere zwingende Fördervoraussetzung als erforderlich und somit auch als Fördertatbestand ergänzt worden. Im ISEK 2021 wurden die im ISEK von 2008 festgelegen Handlungsfelder für das Fördergebiet Moritzberg sowie für die Einzelmaßnahme „Nördlich der Pappelallee“ durch das Handlungsfeld Klimaschutz und Klimaanpassung ergänzt (Anlage 1 Fortschreibung ISEK 2021).
Angelehnt an die beschlossene Stadtstrategie „Hildesheim wächst nachhaltig“ soll auch die Fläche „Nördlich der Pappelallee“ den Zielen einer nachhaltigen Entwicklung entsprechen.
Aus den klassischen drei Dimensionen der Nachhaltigkeit lassen sich allgemein folgende Oberziele für eine Quartiersentwicklung ableiten:
Darüber hinaus gibt es weitere Zielbereiche, die eine nachhaltige Quartiersentwicklung unterstützen. Hierzu gehören:
Entwicklungsziele für die Fläche „Nördlich der Pappelallee“
Nördlich der Pappelallee soll ein nachhaltiges, integriertes und zukunftsorientiertes Stadtquartier mit einer ausgeglichenen CO2-Bilanz entstehen, das ein vielfältiges, flexibles sowie individuelles Wohnen und Arbeiten ermöglicht. Die Fläche soll als Pilotsiedlung emissionsfreie Mobilität (Baustein 8, Green City Plan) ausgestaltet werden. Hierzu wurden im Green City Plan eine Liste mit 16 Konzeptbestandteilen erarbeitet (Anlage 2), die so weit wie möglich bei der Entwicklung der Fläche Berücksichtigung finden. Der Schutz von Natur und Umwelt sowie die Gewährleistung einer hohen Lebensqualität sind maßgebende Leitlinien der Quartiersentwicklung.
Aus den oben genannten Zielen können konkretere Entwicklungsziele für die ehemalige Sportplatzfläche formuliert werden.
- Erhalt und Vernetzung klimawirksamer Freiräume und Grünflächen
- Biodiversität
- Verbesserung des Mikroklimas
- Begrenzung der Bodenversiegelung
- Energieeinsparung und Energieeffizienz
- Ausweitung und Nutzung regenerativer Energien
- Verkehrsvermeidung und -beruhigung
- Verkehrsverlagerung auf den Umweltverbund
- Lärmminderung
- Luftreinhaltung
- Schutz und Pflege des Grundwassers und des Wasservorkommens
- Einsparung Wasserverbrauch
- Reduzierung des Wasserabflusses / Starkregenschutz
- Abfallvermeidung
- Einsatz gesundheits- und umweltverträglicher, möglichst regionaler, Baustoffe
- Wohnungsversorgung unterschiedlicher Zielgruppen
- Sicherung Mindestmaß von 25 % der Wohneinheiten für soziale Wohnraumversorgung
- Nachbarschaftsbildung
- Offene Zugänglichkeit der Räume
- Hohe Aufenthaltsqualität
- Erlebnis- und Angebotsvielfalt
- Verkehrssicherheit (insb. für Kinder und mobilitätseingeschränkte Menschen)
- Sicherheit im öffentlichen Raum (keine Angsträume etc.)
- wirtschaftliche Tragfähigkeit für den öffentlichen Haushalt
- Lokale Wertschöpfung
- Schaffung wohnverträglicher Arbeitsplätze
- differenziertes Wohnangebot
- Werterhaltung
- imageträchtiges und zukunftweisendes Stadtquartier (Pilotsiedlung Green City Plan)
- integrative Betrachtungsweise, um isolierten Stadtteil zu verhindern
- Einbindung in die „Stadtlandschaft“
- sichtbarer und sinnvoller Anschluss an die bestehende Siedlungsfläche
- Adressbildung an der Pappelallee
- maßstäblicher, visueller und nutzungsverträglicher Übergang zum umgebenden Landschafts- und Stadtraum
- weitestgehender Erhalt von Bestandsgrün bzw. Bestandsbäumen
- Einbindung des Kupferstranges als Erlebnisraum am Wasser
- insgesamt hohe Freiraumqualität
- Quartiersbezogene Spiel- und Naherholungsmöglichkeiten
- inklusive Gestaltung der Räume / Zugänglichkeit
- hochwertige und nachhaltige Aspekte in der Architektur und der Baustoff- und Materialwahl
- qualitativ hochwertige Umsetzung (bspw. durch hohe Architekturqualität, differenzierte Dachlandschaften, etc.)
- möglichst energieeffiziente Baustruktur (Solar, Dachbegrünung, etc.)
- Erschließung über die Pappelallee
- Durchlässigkeit und Erreichbarkeit insb. Fuß- und Radverkehr
- innovatives Mobilitätskonzept und -organisation
- Berücksichtigung der Anforderungen und Auswirkungen bei der Stellplatzplanung
- Regenwasserbewirtschaftung und Entwässerungskonzept
- integrativer Quartiersansatz (Erarbeitung der Ziele und des Leitbilds für die Fläche mit den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort und gemeinsame Erarbeitung von städtebaulichen Varianten)
- Information, Teilhabe und Mitwirkung
- Flexibilität, Effizienz und Schritthaftigkeit
- Zielsicherung
Die wesentlichen Punkte der „Leitlinie für die Bebauungsplanfestsetzungen für Ökologie, Umweltschutz und Klimaschutz“ finden sich in den aufgeführten Zielen wieder. Die Leitlinie wird im weiteren Prozess inhaltlich berücksichtigt. Diese stichpunktartige, nicht abschließende Zielsetzung wird für die Entwicklung einer städtebaulichen Konzeption gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern im weiteren Prozess weiter ausgearbeitet und verfeinert.
Weiteres Vorgehen
Als nächster Schritt erfolgt die öffentliche Ausschreibung sowie Beauftragung eines dialogorientierten Planungsprozesses, inkl. Mobilitäts-, Freiraum- und Energiekonzept.
Beschlussvorschlag:
Die für die Fläche „Nördlich der Pappelallee“ formulierte städtebauliche Zielsetzung wird als Grundlage für die Gebietsentwicklung beschlossen.
Finanzielle Auswirkungen: |
| ja, in der Vorlage erläutert | x | nein |
|
| (dann Folgekostenabschätzung erstellen) |
|
|
Personelle Auswirkungen: |
| ja, in der Vorlage erläutert | x | nein |
|
| (dann FB 11 beteiligen) |
|
|
Demografische Auswirkungen: |
| ja, in der Vorlage erläutert | x | nein |
|
| (unter Einbeziehung der Komponente des Demografie-Checks) |
|
|
Nachverfolgung: |
| ja, dann | x | nein | |
|
|
voraussichtliches/r Datum bzw. Zeitraum der Umsetzung | |||
Anlagen:
- Fortschreibung ISEK 2021
- Auszug aus dem Green City Plan: Konzeptbestandteile Pilotsiedlung Seite 232
Anlagen: | ||||||
Nr. | Status | Name | ||||
1 | öffentlich | Fortschreibung ISEK 2021 (14434 KB) | ||||
2 | öffentlich | Auszug aus dem Green City Plan: Konzeptbestandteile Pilotsiedlung Seite 232 (251 KB) |