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Die Prüfung des Jahresabschlusses 2019 der SEHi AöR wurde im Einvernehmen mit dem städtischen Rechnungsprüfungsamt von der Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungs-gesellschaft durchgeführt.
Der SEHi AöR wurde vom Wirtschaftsprüfer für das Geschäftsjahr 2019 am 17. Juli der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk erteilt (Anlage 1).
Das städtische Rechnungsprüfungsamt ist dem Bericht mit Vermerk gem. § 27 der Verordnung über kommunale Anstalten ohne abweichende Feststellungen gefolgt, allerdings hat es den Prüfungsbericht um Bemerkungen ergänzt (Anlage 5).
Der Verwaltungsrat der SEHi AöR hat in seiner Sitzung vom 08.09.2020 den geprüften Jahresabschluss und Lagebericht 2019 festgestellt, der vorgeschlagenen Verwendung des in der Gewinn- und Verlustrechnung (s.u.) ausgewiesenen Jahresergebnisses 2019 zugestimmt und den Vorstand entlastet.
Bilanz, GuV, Lagebericht und Bestätigungsvermerke der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und des Rechnungsprüfungsamtes der Stadt Hildesheim sind als Anlagen beigefügt.
Erfolgspositionen | Ist 2019 (in T€) | Plan 2019 (in T€) | Abweichung | ||
Absolut (in T€) | In % | ||||
Umsatzerlöse | 20.370 | 20.325 | 45 | 0,22 | |
Andere aktivierte Eigenleistungen | 871 | 600 | 271 | 45,17 | |
Sonstige betriebliche Erträge | 190 | 104 | 86 | 82,69 | |
Materialaufwand | 3.667 | 3.900 | -223 | -5,97 | |
Personalaufwand | 5.251 | 5.985 | -734 | -12,26 | |
Abschreibungen | 5.583 | 5.450 | 133 | 2,44 | |
Sonstige betriebliche Aufwendungen | 1.862 | 1.500 | 362 | 24,13 | |
Zinsen und ähnliche Aufwendungen | 3.305 | 3.965 | -660 | -16,65 | |
Jahresergebnis nach Steuern | 1.762 | 225 | 1.537 | 683,11 | |
| Ist 2019 (in T€) | Plan 2019 (in T€) | Abweichung | ||
Absolut (in T€) | In % | ||||
Gesamterträge | 21.432 | 21.030 | 402 | 1,91 | |
Gesamtaufwendungen | 19.674 | 20.806 | -1.132 | -5,44 | |
Jahresergebnis | 1.762 | 225 | 1.537 | 683,11 | |
Das Jahresergebnis ist insgesamt um 1.537 T€ besser ausgefallen, als noch im Wirtschaftsplan 2019 prognostiziert.
Grundlegend verantwortlich dafür sind Minderaufwendungen von insgesamt 1.132 T€, die im Wesentlichen aus einem geringeren Personalaufwand -734 T€ und geringeren Zinsaufwendungen -660 T€ gegenüber der Wirtschaftsplanung resultieren.
Im Wesentlichen beruhen die Veränderungen auf folgenden Bereichen:
Umsatzerlöse:
Im klassischen Schmutzwasserbereich waren Mengenrückgänge gegenüber dem Vorjahr von 299.017 m³ zu verzeichnen. Die Bemessungsgrundlage des abgeleiteten Niederschlagswassers stieg um 54.249 m³. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Umsatzerlöse um 1.091 T€ geringer ausgefallen, liegen damit aber auf dem Niveau der Wirtschaftsplanung.
Materialaufwand:
Der Anteil der Materialaufwendungen betrug rund 19% vom Gesamtaufwand. Im Vergleich zum Vorjahr sind insbesondere gestiegene Aufwendungen für die Entsorgung von Klärschlamm (T€ +165), Fremdleistungen für Maschinentechnik (T€ +111), sowie erhöhte Aufwendungen für die Unterhaltung des Entwässerungsnetzes (T€ +74) ursächlich für einen Anstieg der Materialaufwendungen um T€ 491 auf insgesamt T€ 3.667.
Personalaufwand:
Im Personalaufwand hat sich gegenüber der Planung ein Minderbedarf von 734 T€ ergeben. Dies ergibt sich aus daraus, dass freigebliebene und freigewordene Planstellen vorab in das Gesamtbudget eingerechnet wurden, jedoch eine Besetzung in der Realität nicht erfolgte.
a) Bilanz:
Jahresvergleiche:
| T€ | T€ | T€ | T€ | T€ |
Bilanzsumme | 175.872 | 171.337 | 157.531 | 151.180 | 147.093 |
Stammkapital | 1.000 | 1.000 | 1.000 | 1.000 | 1.000 |
Rücklagen | 20.716 | 19.415 | 18.114 | 16.809 | 15.429 |
Jahresergebnis | 1.758 | 2.952 | 2.783 | 2.282 | 1.563 |
Anlagevermögen | 166.054 | 155.079 | 148.844 | 146.570 | 144.007 |
Umlaufvermögen | 9.520 | 16.258 | 8.687 | 4.478 | 3.070 |
SoPo Investitionszuschüsse | 3.327 | 3.659 | 4.034 | 4.437 | 4.852 |
SoPo Empfangene Ertragszuschüsse | 14.523 | 15.240 | 13.011 | 11.794 | 10.019 |
Verbindlichkeiten | 130.499 | 126.686 | 117.745 | 114.969 | 114.537 |
Abweichungen zum Vorjahr:
| T€ | T€ | Veränderung T€ |
Bilanzsumme | 175.872 | 171.337 | 4.535 |
Stammkapital | 1.000 | 1.000 | 0 |
Rücklagen | 20.716 | 19.415 | 1.301 |
Jahresergebnis | 1.758 | 2.952 | -1.194 |
Anlagevermögen | 166.054 | 155.079 | 10.975 |
Umlaufvermögen | 9.520 | 16.258 | -6.738 |
SoPo Investitionszuschüsse | 3.327 | 3.659 | -332 |
SoPo Empfangene Ertragszuschüsse | 14.523 | 15.240 | -717 |
Verbindlichkeiten | 130.499 | 126.686 | 3.813 |
Die Bilanzsumme hat sich insgesamt um 4.535 T€ bzw. um 2,6% erhöht. Ursächlich hierfür sind auf der Aktivseite die Erhöhung beim Anlagevermögen und auf der Passivseite Erhöhungen bei den Rücklagen und dem langfristigen Fremdkapital.
Anlagevermögen:
Im Geschäftsjahr ist das Anlagevermögen um 11.276 T€ auf nunmehr insgesamt 166.054 T€ angewachsen. Den Investitionen i.H.v. 16.817 T€ stehen Abschreibungen i.H.v. 5.583 T€ gegenüber.
Das Nettoanlagevermögen hat sich dementsprechend erhöht, ein Werteverzehr ist nicht ersichtlich.
Umlaufvermögen:
Der Forderungsbestand beinhaltet im Wesentlichen Forderungen für den Bereich Lieferungen und Leistungen für die noch ausstehende Begleichungen aus gebühren- und abgabenrechtlichen Zahlungsverpflichtungen (471 T€), die sich erfreulicherweise im Vergleich zum Vorjahr um 244 T€ reduziert haben.
Insgesamt ergibt sich ein deutlicher Rückgang des Umlaufvermögens, um 6.742 T€ auf Grund eines stark rückläufigen Bestands an flüssigen Mitteln i.H.v. 6.577 T€. Die liquiden Mittel der Bankguthaben wiesen zum Stichtag zusammen allerdings immer noch einen Bestand von 8.369 T€ aus.
Sonderposten Ertragszuschüsse:
Der Sonderposten für empfangene Ertragszuschüsse beinhaltet u.a. die passivierten Abwasserbeiträge und abwasserbeitragsähnliche Tatbestände. Die Auflösung des Sonderpostens erfolgt auf der Grundlage der Nutzungsdauer des Kanalnetzes (50 Jahre). In 2019 hat der Sonderposten Zugänge in Höhe von 157 T€ zu verzeichnen, denen Auflösungserträge von 874 T€ gegenüberstehen, die in die sonstige zweckgebundene Rücklage eingestellt werden.
Verbindlichkeiten:
Die Verbindlichkeiten haben sich im Vergleich zum Vorjahr um 3.813 T€ auf 130.499 T€ erhöht. Der größte Anteil entfällt insgesamt hierbei auf die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten zur Finanzierung der allgemeinen Investitionstätigkeit (115.228 T€). Hiervon hat der größte Teil eine Laufzeit von mehr als fünf Jahren.
Des Weiteren existiert eine Verbindlichkeit gegenüber der Stadt Hildesheim im Rahmen der Konzernkreditfinanzierung (§ 181 NKomVG) in Höhe von 9.901 T€.
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen liegen bei 2.301 T€ und damit um 563 T€ unter dem Vorjahr.
Eine prekäre Entwicklung der Verbindlichkeiten ist hier grds. nicht erkennbar.
Entwicklung des Eigenkapitals:
| T€ | T€ |
Stammkapital | 1.000 | 1.000 |
Kapitalrücklage | 9.881 | 9.881 |
Rücklage freiwilliger Klärschlammfonds | 74 | 74 |
Sonst. Zweckgebundene Rücklage | 10.760 | 9.459 |
Gewinnvortrag | 3.620 | 1.969 |
Jahresüberschuss | 1.758 | 2.952 |
Summe | 27.094 | 25.335 |
Das Eigenkapital hat sich aufgrund der Zuführung zur sonstigen zweckgebundenen Rücklage in Höhe von 1.301 T€, des Ergebnisvortrags in Höhe von 3.620 T€ aus dem Jahresergebnis 2018 sowie dem Jahresergebnis 2019 deutlich erhöht.
Der Anteil des Eigenkapitals beträgt zum Stichtag 15,4% (Vorjahr 14,8%). Unter Einbeziehung der Investitions- und der Ertragszuschüsse beläuft sich die Eigenmittelquote auf 25,6% und bewegt sich damit auf Vorjahresniveau.
b) Gewinn- und Verlustrechnung
Die SEHi ist aufgrund der öffentlich-rechtlichen Aufgabe „Abwasserbeseitigung“ dadurch gekennzeichnet, dass im Erfolgsbereich nach NKAG keine Gewinne erwirtschaftet werden dürfen. Fallen dennoch positive Jahresergebnisse an, sind diese den Gebührenpflichtigen innerhalb der nächsten drei Jahre über die entsprechenden Gebührenkalkulationen gutzuschreiben.
Jahresvergleiche
| T€ | T€ | T€ | T€ | T€ |
Umsatzerlöse | 20.370 | 21.461 | 20.798 | 20.152 | 17.895 |
Materialaufwand | 3.667 | 3.176 | 2.890 | 2.659 | 2.759 |
Personalaufwand | 5.251 | 5.038 | 4.800 | 4.883 | 4.805 |
Abschreibungen | 5.583 | 5.320 | 5.310 | 5.214 | 5.099 |
Zinsen und ä. Aufwendungen | 3.305 | 3.837 | 4.038 | 4.197 | 4.419 |
Ergebnis gew. Geschäftstätigkeit | 1.762 | 2.956 | 2.787 | 2.288 | 1.569 |
Vorjahresvergleich
| T€ | T€ | Veränderungen zum Vorjahr |
Umsatzerlöse | 20.370 | 21.461 | -1.091 |
Materialaufwand | 3.667 | 3.176 | 491 |
Personalaufwand | 5.251 | 5.038 | 213 |
Abschreibungen | 5.583 | 5.320 | 263 |
Zinsen und ä. Aufwendungen | 3.305 | 3.837 | -532 |
Ergebnis gew. Geschäftstätigkeit | 1.762 | 2.956 | -1.194 |
Umsatzerlöse:
Die Umsatzerlöse setzen sich im Wesentlichen aus den Schmutz- und Niederschlagswassergebühren (18.361 T€) zusammen.
Es fand keine Gebührenerhöhung statt. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr (-1.091 T€) beruht im Wesentlichen auf dem Wegfall von Gebührenerlösen aus Vorjahren und der gesunkenen Schmutzwassermenge.
Aufwendungen:
Die Materialaufwendungen sind im Vergleich zum Vorjahr deutlich um 15,5% angestiegen (+491 T€).
Die Personalaufwendungen sind ebenfalls um 213 T€ gestiegen.
Ergebnis:
Der Jahresabschluss 2019 weist insgesamt einen Jahresüberschuss in Höhe von 1.785.312,82 € auf.
Es wird vorgeschlagen, das Jahresergebnis 2019 wie folgt zu verwenden:
Jahresüberschuss | 1.758.312,82 € |
Zuführung zur sonstigen zweckgebundenen Rücklage | 1.206.166,24 € |
Vortrag auf neue Rechnung | 552.146,58 € |
c) Gebührenentwicklung
Der Unternehmensaufgabe liegt eine einjährige Gebührenbedarfsberechnung für das Geschäftsjahr 2019 zu Grunde. Die Gebührensätze wurden gegenüber 2018 nicht verändert.
In der nachfolgenden Übersicht sind die Ergebnisse 2019 sowie die Gebühren und Ergebnisse in 2018 dargestellt:
Gebührenarten | Gebührensatz 2019 | Menge 2019 | Erlöse 2019 € | Gebührensatz 2018 | Menge 2018 | Erlöse 2018 € |
Schmutzwasser-beseitigung | 2,14 €/m³ | 5.267.718 m³ | 11.272.917 | 2,14 €/m³ | 5.566.735 m³ | 11.912.812 |
Niederschlags-wasser-beseitigung | 0,59 €/m²
| 11.994.754 m² | 7.076.905 | 0,59 €/m²
| 11.940.505m² | 7.044.898 |
Entsorgung Kleinkläranlagen | 24,50 €/m³ | 33,70 m³ | 826 | 24,50 €/m³ | 22,50 m³ | 551 |
Entsorgung Sammelgruben | 47,01 €/m³ | 225,30 m³ | 10.591 | 47,01 €/m³ | 197,00 m³ | 9.275 |
d) Investitionen
Investitionsvolumen gem. Plan 2019 | Durchgeführtes Investitionsvolumen 2019 | Differenz |
23.500.000,00 € | 16.817.382,31 € | -6.682.617,69€ |
Die durchgeführten Investitionen lagen mit 16.817 T€ wiederum hinter dem geplanten Volumen, allerdings deutlich über den Vorjahren (2018: 11.300 T€, 2017: 6.388 T€).
Die oben dargestellte Differenz ist im Wesentlichen auf eine zeitliche Anpassung der Maßnahmenplanungen und Bauausführungen zurückzuführen. Des Weiteren sind teilweise zu geringe Kapazitäten im eigenen Planungsbereich der SEHi vorhanden.
e) Liquidität
Die Zahlungsfähigkeit war während des Berichtsjahres jederzeit gegeben.
Entsprechend den Stadtentwicklungszielen wird der Schwerpunkt der Anstalt in der Erschließung von kleineren peripheren Wohnungsbaugebieten und der innerörtlichen Lückenbebauung liegen.
Um die Nachfrage nach Baugrundstücken zukünftig weiterhin befriedigen zu können, laufen zudem derzeit Voruntersuchungen der Stadt für Ausweisung eines Baugebiets auf dem Wasserkamp. Die Erschließung des ehemaligen Heeresstandorts Mackensen Kaserne wird in 2020 abgeschlossen.
Um zudem die Leistungsfähigkeit und die Betriebssicherheit der Abwasserbeseitigung der Stadt Hildesheim gewährleisten zu können, werden laufende Sanierungsarbeiten fort- und die Stadtentwicklungskonzepte der Stadt Hildesheim zeitgleich umgesetzt. Dies umfasst insbesondere die Sanierung des Michaelisquartiers und die Umsetzung des Stadtentwicklungskonzepts Oststadt und Moritzberg.
Risiken werden, wie auch schon in den Vorjahren, in erster Linie in den zukünftig zu erwartenden gesetzlichen Anforderungen an den Abwasserreinigungsprozess sowie der Klärschlammbehandlung gesehen.
Aufgrund des gesetzlichen Verbots der landwirtschaftlichen Verwertung von Klärschlamm wird derzeit von mehreren niedersächsischen Klärschlammerzeugern unter Beteiligung der SEHi angestrebt, eine gemeinsame Konzeptionierung der Klärschlammverwertung mit einer Phosphorrückgewinnung zu realisieren.
Weiter wird darüber hinaus angestrebt, mit umliegenden Kommunen im Bereich der Abwasserreinigung und der Klärschlammbehandlung zu kooperieren oder auch einzelne Leistungen zu übernehmen. Hierzu fanden in 2019 die ersten Probeversuche statt. In 2020 kann mit den ersten vertraglichen Vereinbarungen gerechnet werden.
Im Rahmen der Prognose zu den einzelnen Ertragsarten ist für den Niederschlagsbereich mit keiner wesentlichen Flächenausweitung auf Grund der in Teilen möglichen Eigenversickerung von Regenwasser zu rechnen. In der Schmutzwasserentsorgung wird derzeit ebenfalls mit einer weitestgehend konstanten Entsorgungsmenge gerechnet.
Anlagen:
- Bestätigungsvermerk Wirtschaftsprüfer
- Bilanz
- GuV
- Lagebericht
- Bestätigungsvermerk Rechnungsprüfungsamt
Anlagen: | ||||||
Nr. | Status | Name | ||||
1 | öffentlich | Bestätigungsvermerk Wirtschaftsprüfer (528 KB) | ||||
2 | öffentlich | Bilanz (110 KB) | ||||
3 | öffentlich | GuV (36 KB) | ||||
4 | öffentlich | Lagebericht (1147 KB) | ||||
5 | öffentlich | Bestätigungsvermerk Rechnungsprüfungsamt (3867 KB) |