Stadt Hildesheim

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Vorlage - 18/212  

Betreff: Stellenplananträge 2019 für den Bereich Jugend
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Verfasser:Sensen, Anja
Federführend:51.3 Jugend Beteiligt:11.2 Organisation und E-Government
Bearbeiter/-in: Merz, Sabine   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Soziales, Jugend und Integration Vorberatung
28.08.2018 
Gemeinsame Sitzung des Ausschusses für Soziales, Jugend und Integration mit dem Ausschuss für Finanzen, Wirtschaftsförderung und Liegenschaften geändert beschlossen   
Ausschuss für Finanzen, Wirtschaftsförderung und Liegenschaften Vorberatung
Ausschuss für Feuerschutz, Innere Angelegenheiten und Digitalisierung Vorberatung
10.09.2018 
Gemeinsame Sitzung des Ausschusses für Feuerschutz und Recht und Innere Angelegenheiten mit dem Ausschuss für Finanzen, Wirtschaftsförderung und Liegenschaften geändert beschlossen   
Ausschuss für Finanzen, Wirtschaftsförderung und Liegenschaften Vorberatung
Verwaltungsausschuss Vorberatung
17.09.2018 
Sitzung des Verwaltungsausschusses der Stadt Hildesheim      
Rat der Stadt Hildesheim Entscheidung
24.09.2018 
Sitzung des Rates der Stadt Hildesheim ungeändert beschlossen   

Sachverhalt:

 

Anhebung der Stelle für eine sozialpädagogische Fachkraft, St. Nr. 962, um 0,25 VZÄ, Produkt 36310

 

Die Jugendsozialarbeit muss auf den jeweiligen Zeitgeist der Jugendszene, die sich neu ausrichtenden politischen Konzepte der Bildungs- und Arbeitsmarktförderung und letztlich den Arbeitsmarkt selbst reagieren. Sie unterliegt einem ständigen Anpassungserfordernis mit immer kürzeren Laufzeiten.

 

Die Stundenanhebung ist notwendig, weil in den vergangenen Jahren stetig Aufgaben hinzu­gekommen sind. Der Zuwachs ist nicht mehr allein durch eine Priorisierung oder durch Akquise geförderter Projekte zu kompensieren.

 

Aufgabenzuwachs durch

 

  • drastischen Fallzahlenanstieg für junge Menschen mit Migrationshintergrund und Flucht­erfahrungen,
  • erhöhten Dokumentations- und Evaluationsaufwand im Zuge von Förderprojekten,
  • Case-Management im Rahmen von „Jugend Stärken im Quartier“,
  • Beteiligung am neuen Vorhaben „Jugendberufsagentur Nord“,
  • Konzipierung und Implementierung eines Qualitätsmanagementsystems in Kooperation mit der Qualitätsbeauftragten des Fachbereichs,
  • Sozialräumliche Ausrichtung der pädagogischen Angebote mit einem erhöhten Zeit­erfordernis für Netzwerkarbeit,
  • Inklusionsthematik.

 

Für den zu ergänzenden Stellenanteil entstehen zusätzliche Personalkosten in Höhe von ca. 16.700,00 Euro.


Schaffung einer neuen 0,5 Stelle, S 11b TVöD, Kinder- und Jugendarbeit in Einrichtungen, Produkt 36600, hier: Kinder- und Jugendhaus Nordstadt

 

Im Zuge des Zukunftsvertrages wurde die Personalkapazität in den Kinder- und Jugend­einrichtungen im Stadtgebiet verringert, um alle Einrichtungen im Stadtgebiet erhalten zu können. Der durchschnittliche Personalrichtwert ist gem. Ratsbeschluss vom 05.09.2011 (Vorlage 11/449) festgelegt auf den Umfang von 1,5 Vollzeitäquivalenten (VZÄ) für sozialpädagogische Fachkräfte zuzüglich 1,0 VZÄ für eine sozialpädagogische Fachkraft im Anerkennungsjahr.

 

Die Nordstadt ist ein Stadtteil mit vielfältigsten Problemlagen und wenig Möglichkeiten zur aktiven Freizeitgestaltung für Kinder und Jugendliche.

 

Im Zentrum der Nordstadt, dem Haupteinzugsgebiet des Jugendzentrums,

 

  • bestreiten viele Familien ihren Lebensunterhalt mit Transferleistungen,
  • wohnt ein hoher Anteil Alleinerziehender,
  • leben viele Menschen mit Migrationshintergrund,
  • haben viele Menschen traumatische Fluchterfahrungen und
  • ist das Angebot an Sport- und Freizeitmöglichkeiten sowie jugendgerechten Orten und Räumen rar.

 

Die Nordstadt ist im Vergleich zum übrigen Stadtgebiet insgesamt ein junger Stadtteil. Der Anteil der Minderjährigen an der Gesamtbevölkerung beträgt in der Nordstadt 19,48 %, im Stadtgebiet insgesamt 15,15 %. Folgende weitere statistische Daten zur Bevölkerungs­entwicklung und -verteilung in der Nordstadt zum Stichtag 31.12. des Jahres, machen den Anforderungswandel an die pädagogische Arbeit im Kinder- und Jugendhaus Nordstadt nachvollziehbar.

 



 



 


2016 sind im Zuge des Syrienkrieges eine hohe Anzahl von geflüchteten Familien mit Kindern, insbesondere im Alter zwischen 6 und 15 Jahren, und junge alleinstehende Erwachsene in die Nordstadt zugezogen. Das zeigen auch die nachfolgenden Diagramme. Der Zuwachs 2017 zu 2015 macht mehr als die Hälfte des Gesamtzuwachses 2017 zu 2013 aus.

 




 

 

 

Der Anteil der Familien mit Migrationshintergrund hat innerhalb von 2 Jahren in der Nord­stadt um 5 % zugenommen. Gegenüber dem Stadtgebiet insgesamt liegt er 2017 mehr als doppelt so hoch.

 

Auch gegenüber den direkten Einzugsgebieten der anderen Kinder- und Jugendein­richtungen in städtischer Trägerschaft liegt die Anzahl der Haushalte mit Kindern deutlich höher und wird nur übertroffen von dem Einzugsgebiet des von der Stadt nach den gleichen Personalstandards geförderten Kinder- und Jugendtreffs Oststadt.

 

Die Regelangebote für die Altersgruppe der 6- bis 18-Jährigen können bereits jetzt nicht mehr in dem erforderlichen Umfang geleistet werden. Die Anzahl an Kindern mit beson­derem Förderungs- und Betreuungsbedarf, emotionaler Bedürftigkeit, Sprachdefiziten, sozial auffälligem Verhalten sowie Anzeichen latenter oder chronischer Vernachlässigung hat in den letzten Jahren stetig zugenommen. Aber auch viele Kinder, die sozial kompetent, materiell und emotional gut versorgt sind, besuchen erfreulicherweise die Einrichtung und ermöglichen ein Lernen voneinander.

 

Das KJN befindet sich zudem an einem für Kinder, Jugendliche und Familien zentralen und wichtigen Standort neben dem Friedrich-Nämsch-Park. Kein anderer Park unserer Stadt wird so intensiv genutzt. Zu all den kleinen und großen Menschen, die den Park als Treffpunkt nutzen, kommen zahlreiche Passantinnen und Passanten, denn der Weg durch den Park ist die beste und kürzeste Verbindung zu den Geschäften auf der anderen Seite der Steuer­walder Straße. Hinzu kommen Menschen, die dort Alkohol trinken, Müll entsorgen oder anderes nicht angemessenes Verhalten an den Tag legen. Der Park gehört zwar nicht zum Jugendhaus, wird aber durch stetige Präsenz von dort sozusagen „mitbetreut“. Dies ist im Sinne einer Orientierung in den Sozialraum hinein auch so gewollt. Es ist aber zugleich auch unvermeidlich, da im Park viele Interaktionen und Konflikte stattfinden, die in die Einrichtung hineingetragen werden.

 

Neben den klassischen Aufgaben der offenen Kinder- und Jugendarbeit haben sich die Anforderungen an die pädagogische Arbeit durch folgende Erfordernisse erweitert:

 

  • viele in einem kurzen Zeitraum neu Zugewanderte mit oft traumatischen Fluchterfah­rungen,
  • drastischer Fallzahlenanstieg in der Betreuung junger Menschen mit Migrationshinter­grund insgesamt,
  • sozialräumliche Ausrichtung der pädagogischen Angebote mit einem erhöhten Zeit­erfordernis für Netzwerkarbeit,
  • Verwirklichung von Teilhabechancen.

 

Um diesen zusätzlichen Herausforderungen gerecht werden und adäquate Angebote entwickeln und umsetzen zu können, ist es notwendig, eine Stelle für eine sozial­pädagogische Fachkraft im Umfang von 0,5 Vollzeitäquivalenten zu schaffen.

 

Es entstehen zusätzliche Personalkosten in Höhe von jährlich 33.400,00 Euro.

 


Beschlussvorschlag:

 

Für die o.g. Aufgaben werden

1.      die Stelle Nr. 962 im Produkt Jugendsozialarbeit um 0,25 VZÄ aufgestockt und

2.      eine Stelle im Umfang von 0,5 VZÄ, Vergütungsgruppe S 11b TVöD im Kinder- und Jugendhaus Nordstadt eingerichtet und

3.      die benötigten Mehrkosten zu dem im aktuellen Haushaltsplanentwurf 2019 abgebildeten Personalkostenbudget zusätzlich zur Verfügung gestellt.

 


Finanzielle Auswirkungen:

x

ja, in der Vorlage erläutert

 

nein

 

 

 

 

 

 

Personelle Auswirkungen:

x

ja, in der Vorlage erläutert

 

nein

 

 

(dann FB 11 beteiligen)

 

 

 

Demografische Auswirkungen:

 

ja, in der Vorlage erläutert

x

nein

 

 

 

 

 

 

Nachverfolgung:

 

ja, dann

x

nein

 


Anlage/n: ///

 

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