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Sachverhalt:
„PeB –
Perspektive Beruf“ ist eine Entwicklungspartnerschaft (EP) im Rahmen der
Gemeinschaftsinitiative EQUAL und wird in der Zeit vom 01.07.2005 bis zum
31.12.2007 umgesetzt. EQUAL wird durch das Bundesministerium für Arbeit und
Soziales und aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) finanziert. An der
Kofinanzierung sind beteiligt die Stadt Hildesheim, die Handwerkskammer
Hildesheim – Südniedersachsen, die Agentur für Arbeit sowie die
Universität Hildesheim. Gesamtbudget für die Modellphase 1,9 Mio. €. Ziel
ist es, Arbeitslosigkeit durch innovative Maßnahmen in transnationaler
Zusammenarbeit zu verhindern und zu bekämpfen.
Das EQUAL Projekt läuft zum
31.12.2007 aus, eine weitergehende Förderung aus Mitteln des Europäischen
Sozialfonds ist nicht möglich. Das präventiv ausgerichtete Projekt ist überaus
erfolgreich verlaufen und soll von der Modellphase in ein Regelangebot für
zunächst 5 Jahre (01.01.2008 – 31.12.2013), bei gleichbleibendem
Kostenaufwand, übergeleitet werden. Der Kostenaufwand in der Modellphase hat
jährlich ca. 400.000,00 € betragen. Im Haushaltsplanentwurf 2008 ist
dieser Kostenansatz bereits aufgenommen worden.
Überblick über die
Schuljahre 2005 – 2006 und 2006 – 2007 insgesamt:
Ausgangssituation:
Die Situation von Schülern
an den Förder- und Hauptschulen im Bereich Übergang Schule - Beruf ist geprägt
von Orientierungs- und Perspektivlosigkeit (insbesondere im Bereich
Berufsorientierung) und damit oft einhergehend fehlende Sozialkompetenz /
Kommunikationsfähigkeit, Sozialisationsdefizite, mangelnde Sprachkompetenz und
der Zunahme an Gewalt und Kriminalität.
Zielsetzung der Arbeit im
Handlungsfeld Übergang Schule – Beruf:
Eine frühzeitige, individuelle Beratung und Unterstützung im Rahmen der (schulischen) Berufsorientierung sowie die Sensibilisierung für die Bedürfnisse der Zielgruppe stellen wichtige Voraussetzungen für eine erfolgreiche Integration in berufliche Erstausbildung dar. Der möglichst reibungslose Übergang von der Schule in den Beruf stützt sich zudem auf gezielte vorberufliche Qualifizierung und Verstärkung von Praxisphasen in der Berufswahlvorbereitung.
Ziel der Entwicklungspartnerschaft „PeB – Perspektive Beruf“ und gleichzeitig Voraussetzung für eine erfolgreiche Integration in Ausbildung und Beschäftigung ist die Reduzierung von Abbruchquoten in Bildungsverläufen und damit einhergehend die Re-Integration von Jugendlichen in Bildungsprozesse. Diesen Leitlinien entsprechend wurde in einem Netzwerk relevanter Akteure ein kooperatives Konzept erstellt, welches fortlaufend überprüft, angepasst und weiterentwickelt wird. Die Angebote der Entwicklungspartnerschaft „PeB - Perspektive Beruf“ knüpfen an die Vorerfahrungen und Kompetenzen der jungen Menschen an und bieten flexible und individualisierte Förderung und Qualifizierung. Sie werden in Zusammenarbeit von Schulen (Förderschule, Hauptschule, Berufsbildende Schule), öffentlicher Jugendhilfe, Agentur für Arbeit, Jobcenter, der Handwerkskammer und regionalen Wirtschaftsbetrieben realisiert und im Rahmen von 9 Teilprojekten umgesetzt.
Eckdaten:
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454 Schüler und
Schülerinnen (TN) haben in diesem Zeitraum an PeB teilgenommen
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Altersgruppe 13
–18 Jahre und noch schulpflichtig
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41,2 % weibliche
TN und 58,8 % männliche TN
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53,3 aller TN
haben einen Migrationshintergrund
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Keine Drop outs
(Abbruch der Angebote von PeB) der TN !!
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Verbleib ist von
allen TN bekannt, alle TN haben konkrete berufliche bzw. persönliche
Perspektiven entwickelt.
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340
Praktikumsplätze und 141 Ausbildungsplätze sind in Kooperation mit der HWK
akquiriert
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151 Schülerinnen
und 214 Schüler haben mindestens ein betriebliches Praktikum absolviert
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192 TN haben an
dem Kompetenzfeststellungsverfahren teilgenommen
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von 38
Schulabsenten Jugendlichen konnten 25 in Schule regintegriert werden, 9 in
Bildungsmaßnahmen und 4 in medizinisch – therapeutische Maßnahmen
integriert
Ausblick:
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Mindestens 50 %
der Schüler und Schülerinnen erhalten Transferleistungen (Hartz IV – über
ihre Eltern im Rahmen der Bedarfsgemeinschaft)
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Durchschnittlicher
Kostenaufwand pro Schüler im Transferleistungsbezug ca. 193,00 € bis zum
18. Lebensjahr, Prognose ab dem 18. Lebensjahr ohne eigenen Haushalt monatlich
ca. 354,00 €, dauerhafte Kosten für den Lebensunterhalt ohne Integration
in das Erwerbsleben pro Schüler monatlich ca. 695,00 €.
Eine Fortführung des
präventiven Ansatzes im Handlungsfeld Übergang Schule – Beruf ist
erforderlich, um mittelfristig die Kosten für Jugendhilfemaßnahmen und
Transferleistungen senken zu können. Die enge Kooperation mit der Agentur für
Arbeit (Kompetenzfeststellungsverfahren) und der Handwerkskammer Hildesheim
Südniedersachen (Praktikums- und Ausbildungsplatzakquisition) soll fortgeführt
und vertieft werden. In 2008 soll das Evaluationskonzept angepasst, die Dokumentations-
und Steuerungsinstrumente modifiziert und die fachliche Übergangsbegleitung der
wissenschaftlichen Begleitung (INBAS) zum Erhalt der qualitativen Standards
gewährleistet werden.
Durch organisatorische Änderungen ist es möglich bei gleichbleibenden Mitteleinsatz an kommunalen Mitteln, die bereits während der Modellphase zur Verfügung gestanden haben, wesentliche Komponenten des Projektes von der Modellphase aus EQUAL heraus in ein Regelangebot zu überführen.
Personalwirtschaftliche Auswirkung:
3 Sozialarbeiterstellen zu je 30 Stunden wöchentlicher Arbeitszeit an den Projekt Schulen Anne-Frank-Förderschule, Geschwister-Scholl-Hauptschule und Hautschule Alter Markt sowie eine Sozialarbeiterstelle (30 Wochenstunden) in der Koordination und Steuerung des kooperativen Netzwerkes.
Beschlussvorschlag:
Der Überleitung des
Modellprojektes EQUAL „PeB – Perspektive Beruf“ in ein
Regelangebot entsprechend der Vorlage 07/244 wird zugestimmt. Der Vergabe der
dazu notwendigen Aufträge an Dritte und dem Abschluss entsprechender
Arbeitsverträge wird zugestimmt, damit der nahtlose Übergang ab dem 01.01.2008
gewährleistet ist.
Finanzielle
Auswirkungen: |
X |
ja, in der Vorlage |
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nein |
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erläutert |
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Personelle Auswirkungen: |
X |
ja, in der Vorlage |
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nein |
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erläutert |
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