Sachverhalt:

Die Gemeinnützige Baugesellschaft zu Hildesheim AG (gbg) beabsichtigt demnächst eine ordentliche Hauptversammlung durchzuführen.

Zur Teilnahme an der Hauptversammlung und der Ausübung des Stimmrechts ist die Stadt Hildesheim als Alleinaktionärin berechtigt. Der Vertreter der Stadt muss in der Hauptversammlung u. a. zu folgenden Tagesordnungspunkten beschließen (Anlage 1):

TOP 2 -              Beschlussfassung über das Jahresergebnis

TOP 3 -              Entlastung des Vorstandes

TOP 4 -              Entlastung des Aufsichtsrates und Wahl des neuen Aufsichtsrates

TOP 5 -              Wahl des Abschlussprüfers für das Jahr 2012

TOP 6 -              Bildung einer Kapitalrücklage bei der gbg Immobilien GmbH

Zu TOP 1:

Die Prüfung des Jahresabschlusses 2011 der gbg wurde von der DOMUS AG Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft (Wirtschaftsprüfer) durchgeführt.

Der gbg wurde vom Wirtschaftsprüfer für das Geschäftsjahr 2011 der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk erteilt.

Bilanz, GuV, Lagebericht und Bestätigungsvermerk 2011 sind als Anlagen beigefügt.

Die Bilanzsumme hat sich um 4.705 T€ auf 116.507 T€ erhöht. Die Veränderung des Anlagevermögens spiegelt dabei die umfangreichen Investitionen in Modernisierungs- und Neubaumaßnahmen wider und wird dabei nur teilweise durch eine erhöhte Abschreibung kompensiert.

Das Eigenkapital erhöht sich aufgrund der Zuführung zur Bauerneuerungsrücklage sowie der Einstellung in die gesetzliche Rücklage. Die zur Finanzierung der Investitionen benötigten Fremdmittel erhöhen die langfristigen Verbindlichkeiten.

Die Ertragslage schließt im Geschäftsjahr 2011 mit einem Jahresüberschuss von 422,8 T€ ab, der sich aus dem positiven Betriebsergebnis von 466,2 T€, dem positiven Finanzergebnis von 174,8 T€ sowie dem negativen neutralen Ergebnis von 74,2 T€ und der Belastung aus Steuern vom Einkommen und vom Ertrag von 144,0 T€ ergibt.

Der Vorstand schlägt vor, vom Bilanzgewinn eine Dividende in Höhe von 6,5 % des Grundkapitals (6,5 % von 4.900.000,00 € = 318.500,00 €) auszuschütten und den restlichen Bilanzgewinn in Höhe von 83.132,60 € in die Bauerneuerungsrücklage einzustellen.

Das Ergebnis der Sparte Vermietung (Hausbewirtschaftung) hat sich gegenüber dem Vorjahr um 114,0 T€ erhöht. Dabei nahmen die Erträge, insbesondere durch höhere Umsatzerlöse, um insgesamt 102,5 T€ zu, und die Aufwendungen verminderten sich um 11,5 T€. Die Minderung der Aufwendungen ist geprägt durch den Rückgang der Betriebskosten sowie der Instandhaltungsaufwendungen bei gleichzeitigem Anstieg der Abschreibungen auf Sachanlagen sowie der Zunahme der Zinsaufwendungen.

Der Bau- und Modernisierungstätigkeit im Anlagevermögen wurden anteilige Verwaltungskosten für Neubauten und Modernisierungsmaßnahmen zugeordnet, die in voller Höhe aktiviert wurden, so dass diese Sparte mit einem ausgeglichenen Ergebnis schließt.

In der Sparte Verwaltungsbetreuung wird ein nahezu unverändertes Ergebnis ausgewiesen.

Die Ergebnisverminderung aus dem sonstigen Geschäftsbetrieb resultiert insbesondere aus gestiegenen sonstigen Erträgen, denen höhere Aufwendungen für Planungs-, Gründungs- und Beratungsleistungen gegenüberstehen.

Das Finanzergebnis ist im Wesentlichen auf die Gewinnabführung der Tochtergesellschaft zurückzuführen.

Das Jahresergebnis vor Ertragssteuern konnte gegenüber dem Vorjahr um 287 T€ gesteigert werden, so dass sich eine deutlich verbesserte Eigenkapitalrentabilität in Höhe von 8,2 % in 2011 ergab (Vorjahr: 4,2 %).

Gegenüber dem Vorjahr haben sich im Wesentlichen Veränderungen im Wohnungsbestand aus den abgeschlossenen Neubaumaßnahmen im Ortsteil Moritzberg sowie aus der Fertigstellung des II. Bauabschnitts des Studentenwohnheims am Hansering ergeben.

Am 31.12.2011 waren 245 Wohnungen (5,8 % des eigenen Wohnungsbestandes) nicht vermietet (Anlage 6).

Die durchschnittliche Mieterfluktuation über den gesamten Wohnungsbestand beträgt 13,4 % (Vorjahr: 12,9 %). Hierbei ist zu beachten, dass das Studentenwohnheim (143 Einheiten, Vorjahr: 119 Einheiten) eine deutlich höhere Fluktuation gegenüber den normalen Wohneinheiten bedingt; die Fluktuation für 2011 beträgt, bereinigt um das Studentenwohnheim, 12,4 % (Vorjahr: 12,1 %).

Der Vorstand geht in seinem Ausblick davon aus, dass der Gesellschaft auch in Zukunft eine nachhaltig positive Entwicklung und Positionierung im Markt gelinge. Dazu werde weiterhin eine marktgerechte Erneuerung des Wohnungsbestandes durch Neubau und die damit verbundene Erschließung neuer Zielgruppen beitragen. Weiterhin werde durch den Neubau eines Hotels am Zingel ein wesentlicher Beitrag für die Stadtentwicklung geleistet. Durch den Neubau werde eine Baulücke in markanter Lage am Rande der City erschlossen.

Bei den Baumaßnahmen rücke die Gesellschaft schon seit einigen Jahren die Bedürfnisse der älteren Kunden immer stärker in den Fokus. Sie stelle sich damit dem veränderten Nachfrageverhalten der Kunden und den demographischen Veränderungen und sei gerüstet für die zukünftigen Geschäftsjahre.

Zu TOP 2:

Aufsichtsrat und Vorstand schlagen vor, von dem Bilanzgewinn 2011 in Höhe von 401.632,60 € eine Dividende in Höhe von 6,5 % des Grundkapitals (6,5 % von 4.900.000,00 € = 318.500,00 €) auszuschütten und den restlichen Bilanzgewinn 2011 in Höhe von 83.132,60 € gemäß § 11 der Satzung in die Bauerneuerungsrücklage einzustellen.

Zu TOP 3:

Der Aufsichtsrat schlägt vor, dem Vorstand Entlastung zu erteilen.

Zu TOP 4:

Es wird die Entlastung des Aufsichtsrates vorgeschlagen.

Scheidet ein von der Hauptversammlung gewähltes Mitglied vor Ablauf seiner Amtsdauer aus dem Aufsichtsrat aus, so ist gem. § 8 Abs. 5 der Satzung der gbg für dieses Mitglied in der nächsten Hauptversammlung eine Neuwahl vorzunehmen. Die Amtsdauer des neu gewählten Mitgliedes beschränkt sich auf den Rest der Amtsdauer des ausgeschiedenen Mitgliedes.

Herr Andreas Marx hat mit Schreiben vom 29.05.2012 seinen Rücktritt als Mitglied des Aufsichtsrates erklärt. Lt. Ratsbeschluss vom 04.06.2012 soll Herr Marcus Hollenbach neues Mitglied im Aufsichtsrat der gbg werden(Vorlage 12/216).

Zu TOP 5:

Es wird vorgeschlagen, die DOMUS AG, Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft, Hannover, zum Abschlussprüfer für das Jahr 2012 zu wählen und in die Prüfung § 53 Haushaltsgrundsätzegesetz (HGrG) und § 158 NKomVG einzubeziehen.

Zu TOP 6:

Es wird vorgeschlagen, dass für 2011 die Jahresüberschüsse der gbg Immobilien GmbH in Kapitalrücklagen der gbg Immobilien GmbH einfließen. Somit wird das Eigenkapital der gbg Immobilien GmbH gestärkt und die Liquidität bleibt der Gesellschaft für spätere Großinstandhaltungen erhalten (Anlage 7).

Beschlussvorschlag

für den Ausschuss für Finanzen, Wirtschaftsförderung und Liegenschaften:

Der Vertreter der Stadt Hildesheim wird ermächtigt, in der demnächst stattfindenden ordentlichen Hauptversammlung der Gemeinnützigen Baugesellschaft zu Hildesheim AG

-        der vom Aufsichtsrat und Vorstand vorgeschlagenen Verwendung des Bilanzgewinns,

-        der Entlastung des Vorstandes,

-        der Entlastung des Aufsichtsrates,

-        der Wahl der DOMUS AG, Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft, Hannover, zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2012 mit der Auflage, dass die Bestimmungen der §§ 158 NKomVG und 53 HGrG in die Prüfung einbezogen werden,

zuzustimmen.

Beschlussvorschlag für den Verwaltungsausschuss:

Der Vertreter der Stadt Hildesheim wird ermächtigt, in der demnächst stattfindenden ordentlichen Hauptversammlung der Gemeinnützigen Baugesellschaft zu Hildesheim AG

-        der Bildung einer Kapitalrücklage bei der gbg Immobilien GmbH gem. Beschlussvorschlag (Anlage 6)

zuzustimmen.

Anlage/n:

1.      Entwurf Tagesordnung

2.      Bilanz 2011

3.      GuV 2011

4.      Lagebericht 2011

5.      Bestätigungsvermerk 2011

6.      Wohneinheiten

7.      Kapitalrücklage