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Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für Familien und ihren unterschiedlichen Lebenslagen unterliegen heute immer mehr einem ständigen Wandel. Angesichts dieser strukturellen und ökonomischen Dynamik in unserer Gesellschaft nimmt die Zahl der Menschen zu, die gerade in schwierigen Lebenslagen nicht über ausreichende Kompetenzen zur Bewältigung ihres Alltags und ihres Erziehungsauftrages verfügen.
Vor diesem Hintergrund wurden in der Stadt Hildesheim bereits im Jahr 2008 drei Familienzentren in Kindertagesstätten eingerichtet. Neben der Sicherstellung der originären Aufgaben einer Kindertagesstätte handelt es sich hier um einen qualitativen Ausbau von Unterstützungs-, Informations-, Beratungs- und Bildungsangeboten für Familien im Stadtteil mit einem niederschwelligen Zugang.
Durch die Einrichtung von Familienzentren wird die Möglichkeit gesehen, besonders flexibel in den Bereichen frühe Bildung, Prävention, Integration und Vereinbarkeit von Familie und Beruf Angebotsstrukturen vorzuhalten, die es Eltern erlauben, sich aktiv an der Gestaltung ihrer Familienlebenswelt zu beteiligen.
Als weiterer Standort für ein Familienzentrum ist die Kindertagesstätte des Deutschen Kinderschutzbundes e.V. – Blauer Elefant – in der Steuerwalder Str. 89 vorgesehen. Die Kindertagesstätte befindet sich in einem Stadtteil, der seitens des Niedersächsischen Kultusministeriums als sozialer Brennpunkt eingestuft ist. Sozial schwache Familien mit hohen Arbeitslosenraten, geringem Einkommen, durchschnittlich vermutlich geringem Bildungsgrad, einem hohen Anteil nicht oder nur gering deutsch sprechender Bevölkerung sowie verbreiteten Problemen von Eltern bei der Versorgung und Erziehung ihrer Kinder, bewohnen diesen Stadtteil. Die Kindertagesstätte gilt als Erschwerniskita und soll als Familienzentrum zum Jahr 2013 ihre Tätigkeit aufnehmen und die Kompetenzen der Eltern in diesem Quartier stärken.
Die Verwaltung beabsichtigt, der Kindertagesstätte jährliche Mittel in Höhe von 17.000 €, vorerst bis zum Ablauf der Pilotprojektzeit der bereits eingerichteten Familienzentren im Jahr 2013, zur Verfügung zu stellen. Das Budget beinhaltet Betriebskosten, Sachausgaben und Projektkosten.
Der Träger legt einen jährlichen Sachbericht über die durchgeführten Angebote sowie einen Verwendungsnachweis der zur Verfügung gestellten Projektmittel vor. Die Kostenanteile des Budgets des Familienzentrums sind gegenseitig deckungsfähig.