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Vorlage - 10/024  

Betreff: Straßenbenennung im Baugebiet OS 128.2 "Neues Wohnen am Steinberg"
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Verfasser:Hartmann, MartinAktenzeichen:421073-Ha-
Federführend:42.1 Neues Archiv und Zentrale Dienste Beteiligt:13 Rechtsamt
Bearbeiter/-in: Hartmann, Martin  63.2 Verkehr/Sondernutzung/Stadtordnungsdienst
Beratungsfolge:
Ortsrat Ochtersum Vorberatung
10.02.2010 
Sitzung des Ortsrates Ochtersum geändert beschlossen   
Ausschuss für Schule, Kultur und Sport Vorberatung
23.02.2010 
Sitzung des Ausschusses für Schule, Kultur und Sport geändert beschlossen   
Verwaltungsausschuss Vorberatung
Rat der Stadt Hildesheim Entscheidung
15.03.2010 
Sitzung des Rates der Stadt Hildesheim geändert beschlossen   
Anlagen:
Steinberg Karte  

Sachverhalt:

Im Baugebiet OS 128.2 „Neues Wohnen am Steinberg“ sind die in der Anlage gekennzeichneten Straßenflächen neu zu benennen. Das Stadtarchiv schlägt zur einfacheren Auffindung der anliegenden Grundstücke vor, die Straßen einzeln zu benennen. Da sich der Ortsrat Ochtersum in seiner Sitzung am 25. November 2009 dafür ausgesprochen hat, für die Benennung Frauennamen vorzugsweise aus dem Bereich Naturwissenschaften auszuwählen, schlägt das Stadtarchiv folgende Bezeichnungen vor:

Marie-Curie-Straße (Gelb)

(Einbeziehung)

Lise-Meitner-Straße (Grün)

* 07.11.1878 Wien

27.10.1968 Cambridge

Nach dem Studium in Wien und Berlin bei Max Planck war Lise Meitner ab 1912 Professorin in Berlin und Mitglied des Kaiser-Wilhelm-Instituts (heute Max-Planck-Institut). Nach der Machtübernahme der NSDAP wurde ihr 1933 die Lehrerlaubnis entzogen, nach der Annektierung Österreichs 1938 war sie als österreichische Staatsbürgerin von den Rassegesetzen betroffen und emigrierte zunächst über Holland nach Schweden, wo sie an der Nobel-Institut für Physik Forschungen zur Radioaktivität durchführte. Ergebnis dieser Forschungen waren unter anderem theoretische Erklärungen für die von Otto Hahn und Fritz Straßmann entdeckte Kernspaltung.

Hannah-Arendt-Straße (Braun)

* 14. Oktober 1906 in Linden (heute Hannover)

4. Dezember 1975 in New York

Hannah (Johanna) Arendt war eine amerikanische Gesellschafts- und Politikwissenschaftlerin deutscher Herkunft. Sie studierte ab 1924 in Marburg, Freiburg und Heidelberg Philosophie und Evangelische Theologie und promovierte 1928 bei Karl Jaspers in Heidelberg. Als Jüdin wurde sie nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 kurzzeitig von der Gestapo inhaftiert und musste noch im selben Jahr Deutschland verlassen. Sie emigrierte zunächst nach Paris, wo sie für zionistische Organisationen arbeitete, die jüdischen Jugendlichen zur Flucht nach Palästina verhalfen. Außerdem beschäftigte sie sich wissenschaftlich mit dem Antisemitismus. 1937 wurde ihr die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt. 1941 gelangte sie in die USA. Ihre wissenschaftlichen Forschungen befassten sich vor allem mit der Erforschung totalitärer Herrschaftsformen.

Elisabeth-von-Rantzau-Straße (Rot)

* 1625 Holstein

† 1706 Hildesheim

Hedwig Margarethe Elisabeth Gräfin von Rantzau trat als Protestantin zum Katholizismus über und trat nach dem Tod ihres Mannes als Ordensschwester dem Annunziatenorden bei. 1668 erwirbt sie ein kleines Haus in der Klosterstraße in Hildesheim und gründete dort das Kloster „Klein Bethlehem“, wo sie 1706 verstarb. Sie ist die Namensgeberin der Fachschule für Sozialpädagogik.

Astrid-Lindgren-Straße (Orange)

* 14. November 1907 auf Näs bei Vimmerby

28. Januar 2002 in Stockholm

Astrid Lindgren war eine schwedische Schriftstellerin und die wohl weltweit bekannteste Kinderbuchautorin. Ihre Bücher, insbesondere über ihre bekannteste Romanfigur Pippi Langstrumpf, erreichten weltweit Millionenauflagen. Neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit engagierte sie sich auch für die Menschenrechte und setzte sich insbesondere für die Rechte von Kindern und eine gewaltfreie Erziehung ein. Neben zahlreichen Auszeichnungen wurde ihr 1978 der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen. Ihre Festrede zur Verleihung in der Frankfurter Paulskirche trug den programmatischen Titel „Niemals Gewalt!“.

Marion-Dönhoff-Straße (Violett)

* 2. Dezember 1909 Schloss Friedrichstein in Ostpreußen

11. März 2002 auf Schloss Crottorf bei Friesenhagen, Rheinland-Pfalz

Marion Gräfin Dönhoff war Chefredakteurin und Mitherausgeberin der Wochenzeitung Die Zeit und gilt als eine der bedeutendsten Publizistinnen der Nachkriegszeit. In ihren Artikeln in der „Zeit§ und auch in mehreren Büchern beschäftigte sie sich mit dem Leben in ihrer ostpreußischen Heimat bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs. Gleichzeitig setzte sie sich aber bereits in der Zeit des Kalten Krieges auch für eine aktive Ostpolitik und eine Aussöhnung mit den osteuropäischen Staaten ein. Weiteres zentrales Thema war der deutsche Widerstand gegen die Diktatur der Nationalsozialisten. Marion Gräfin Dönhoff unterhielt enge Kontakte zu den Verschwörern des 20. Juli 1944 und des Kreisauer Kreises. Neben anderen Auszeichnungen erhielt sie 1971 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, 1999 verlieh ihr die Stadt Hamburg das Ehrenbürgerrecht.

Agnes-Meyerhof-Straße (Blau)

* 2. Juni 1856 in Hildesheim
22. August 1942 in Theresienstadt

Die Malerin, Bildhauerin, Grafikerin und Kunstgewerblerin Agnes Meyerhof wurde 1856 als Tochter einer jüdischen Kaufmannsfamilie in Hildesheim geboren und ging hier auch zur Schule. Schon sehr früh wurde ihr Talent für Musik und Zeichnen erkannt. Unmittelbar nach ihrer Schulzeit nahm sie Zeichenunterricht bei dem bekannten Hildesheimer Bildhauer und Künstler Küsthardt. Ihre weitere Ausbildung erfolgte in Frankfurt am Main. Sie malte bei J. M. Welsch und L. Kirchbach. Bildhauerei betrieb sie bei Prof. Friedrich Hausmann. Sie schuf Tierbilder für den zoologischen Garten in Frankfurt am Main und fertigte zoologische Illustrationen für diverse Publikationen. Ihre Spezialität war die Porträtmalerei. Vorherrschende Motive waren Tiere, Landschaften und Stillleben. Im Besitz des Städel-Museums in Frankfurt/Main befinden sich die Gemälde „Marabu“ und „Schwanenteich“ sowie ein Selbstportrait von Agnes Meyerhof. Als Kind jüdischer Eltern wurde sie in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt und wurde von Frankfurt aus nach Theresienstadt deportiert. Hier starb sie am 22. August 1942.

 


Beschlussvorschlag:

Die im Baugebiet OS 128.2 „Neues Wohnen am Steinberg“ neu entstehenden Straßen werden gem. Vorschlag des Stadtarchivs benannt.

 


 

Finanzielle Auswirkungen:

 

ja, in der Vorlage erläutert

X

nein

 

 

(dann Folgekostenabschätzung erstellen)

 

 

 

Personelle Auswirkungen:

 

ja, in der Vorlage erläutert

X

nein

 

 

(dann FB 11 beteiligen)

 

 

 


 

Anlagen:  
  Nr. Status Name    
Anlage 1 1 öffentlich Steinberg Karte (2986 KB)      
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