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Wortprotokoll Beschluss Abstimmungsergebnis |
Herr Jöhring erläuterte die Sitzungsvorlage der Verwaltung und sagte, Ziel des Konzeptes sei, Hildesheim mit einem unverwechselbaren Profil zu positionieren. Dieses Profil qualifiziere sich durch
– das kulturelle Erbe (Tradition)
– die Bildung (institutionell und als kulturelle Teilhabe)
– die freie Kunst- und Kulturszene sowie durch
– die städtischen Merkmale (Nähe, Überschaubarkeit, Ambiente)
Die Verbindung dieser Elemente bilde als Leistungsspektrum die Grundlage der Markenwerte. Durch die Attribute traditionsbewusst, bildend und lebensnah als Markenwerte werde das Profil der Stadt konturiert. Die sich daraus ergebenden praktischen Konsequenzen erläuterte er an Hand von Beispielen.
Anschließend führte er aus, dass bezogen auf Kooperationen alle Partner der Stadt ihre Vorschläge und Vorstellungen einbringen können, wobei eigenverantwortliches Handeln zur Profilschärfung Hildesheims beitrage. Angestrebt werde, Hildesheim mittelfristig als Kultur- und Bildungsstandort mit hoher Lebensqualität zu profilieren.
Frau Groß informierte über die geplanten Umsetzungsschritte für 2007. Diese seien unter anderem die Entwicklung und Umsetzung eines Corporate Designs auf Basis der Markenwerte, eine übergreifende Marketing- und Mediaplanung sowie die Kooperation und das Qualitätsmanagement bei Innenstadtveranstaltungen.
Herr Nordmann stellte den Finanzierungsplan für das Marketingkonzept vor, wonach sich zusätzliche Ausgaben von 450.300,- Euro ergeben, denen zusätzliche Einnahmen von 100.000,- Euro gegenüberstehen, was zu einer Mehrbelastung im Haushalt 2007 in Höhe von 350.300,- Euro führe.
Herr Jung lobte die gute Konzeptvorstellung der Verwaltung. Er kritisierte jedoch Einzelpunkte der schriftlichen Fassung des „Impuls-Konzeptes“ und wünschte sich u.a. eine stärkere Einbindung der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Hi-Reg in die Marketingaktivitäten.
Herr Dr. Gottschlich sprach sich ebenfalls für eine stärkere Einbindung der Wirtschaftsförderung aus und regte an, erst im Zuge der Haushaltsplanberatungen über die Bereitstellung der gewünschten Haushaltsmittel zu entscheiden.
Herr Dr. Herbeck sagte, Kernvoraussetzung sei die Einbindung der Partner in die Gesellschaft sowie die Strukturierung der Zusammenarbeit zwischen Stadtmarketing und Wirtschaftsförderung.
Herr Kretschmer freute sich über die spannende Diskussion und merkte an, dass die im Konzept dargelegten Markenwerte für ihn nicht stringent abgeleitet seien. Außerdem wünsche er sich, dass durch die Umsetzung des Konzeptes mehr Weltoffenheit und weniger Traditionsbewusstsein der Stadt nach außen getragen werde.
Herr Machens erwiderte, Ziel sei, alle Chancen offen zu halten, ohne die Basis zu verlassen. Alle angesprochenen Kritikpunkte seien in dem Konzept enthalten. Die Weltoffenheit Hildesheims sei in keiner Weise eingeschränkt. Auch die angesprochene Kritik, die Wirtschaftsförderung sei nicht mit einbezogen worden, wies er zurück
Mit der geplanten „Maja Ausstellung“ des RPM und dem Start des Theaters für Niedersachsen (TfN) ergeben sich hervorragende Möglichkeiten, bundesweit Aufmerksamkeit zu erlangen und künftige Partner für die zu gründende Marketinggesellschaft zu aktivieren.
Herr Prof. Dr. Hammer bemerkte, das Konzept sei zu blass und unpräzise. Er regte an, die Kultur bei der Profilierung stärker zu berücksichtigen, denn: „Kultur umfasse alles, was Hildesheim habe“.
Frau Rühmes sprach sich für das Marketingkonzept aus und bat darum, dass Konzept schnellstmöglich auf den Weg zu bringen. Bis zu den Haushaltsplanberatungen würde wertvolle Zeit vergehen. Da jedoch offensichtlich noch Diskussionsbedarf bestehe, rege sie an, die Vorlage zur weiteren Beratung in die Fraktionen zu verweisen.
Herr Eggers forderte dazu auf, vor den Haushaltsplanberatungen die Finanzierung zu klären.
Herr Dr. Sackmann sagte, das Konzept sei zu schwammig. Er vermisse wesentliche Dinge und wollte von der Verwaltung wissen, wie die Planungen bezüglich der personellen Besetzung der Marketinggesellschaft aussehen.
Herr Machens antwortete, er habe das Konzept verschieden Fachleuten vorgelegt, die es als handwerklich „aller erste Sahne“ bezeichnet hätten. So habe er sehr positive Resonanzen zu fast allen Punkten erhalten. Die drei definierten Werte seien die Podeste, auf die die Marketingarbeit aufgebaut werden könne. Außerdem ließe das Konzept Chancen zur Weiterentwicklung offen. Auf die Frage der personellen Besetzung sagte er, dass es einen Ausschreibungsprozess geben werde, der zügig angegangen werden müsse.
Herr Könneke sagte, seitens der freien Kulturszene sei das Konzept fieberhaft erwartet worden. Das Ergebnis sei für ihn jedoch noch nicht überzeugend. Er habe den Eindruck, dass es bei der Vernetzung der vorhandenen Strukturen noch Möglichkeiten gäbe. Wichtig sei ihm, auch einen Teil der Mittel für die regionale Entwicklung Hildesheims auszugeben.
Herr Parlak forderte mehr Mut zur Entscheidung. Er sähe durch die Umsetzung des Marketingkonzeptes eine klare Verbesserung für Hildesheim und forderte einen zeitnahen Beginn für die Umsetzung.
Herr Dr. Häger sprach sie ebenfalls für eine Weiterleitung der Vorlage an die Fraktionen aus, da auch aus seiner Sicht noch Beratungsbedarf bestehe. Er bat darum, die Aspekte des Leitbildprozesses in das Konzept stärker mit einfließen zu lassen. Er vernehme einen starken Wunsch nach Beteiligung und der Umsetzung des Konzeptes gerade außerhalb des Rates. Diese Chancen müssen durch die Verwaltung ausgelotet werden. Er forderte die Verwaltung auf, ein Unternehmenskonzept zu entwickeln und „Mitmacher von Anfang an ins Boot zu holen“ sowie außerdem privates Kapital zu beteiligen.
Herr Machens sagte, dass die Aspekte des Stadtleitbildes ausgewertet und in das Konzept eingeflossen seien. Für die Gründung einer Marketinggesellschaft schlug er vor, z. B. eine GmbH mit Mitwirkungsrechten zu gründen und erst dann die Gesellschaft für andere Partner zu öffnen. Zahlreiche potentielle Partner hätten bereits viele Wünsche und Ideen.
Abschließend bat Herr Machens die Mitglieder der Ausschüsse die Umsetzung des Konzeptes schnellstmöglich zu ermöglichen.
Herr Wodsack fasste zusammen, dass alle an der zügigen Umsetzung des Konzeptes interessiert seien. Die Verwaltung sollte nach Klärung der Sachfragen möglichst schnell eine Unternehmensstruktur aufbauen und Partner gewinnen.
Beschluss:
Es wurde beschlossen, die Vorlage zur Beratung in die Fraktionen zu verweisen.
Abstimmungsergebnis:
einstimmig