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Wortprotokoll |
Herr Dr.
Brummer leitet die Vorstellung der Fachbereiche mit dem Hinweis ein, dass es
sich um einen Haushaltsentwurf aus reiner Verwaltungssicht handelt. Die Ansätze
stellen dar, was wir aus rein fachlicher Sicht für erforderlich halten, um den
Zustand zu erhalten. Zwecks Transparenz der Lage wurde auf vorauseilenden
Gehorsam haushaltsrechtlichen Handelns zunächst verzichtet. Nur so könne die
Politik seriös und in Kenntnis der Belange beraten.
Die
Präsentationen der Fachbereiche werden den Ausschussmitgliedern und den
Fraktionen zur Verfügung gestellt.
Haushaltsansatz
des Gebäudemanagements:
Herr
Wollersheim stellt die Ansätze entsprechend der Präsentation dar.
Herr Dr.
Gottschlich nimmt Bezug auf die Summe von 2,8 Mio € für Schulen, Sport
und Bäder. Die Verwaltung hatte zugesagt, für die Schulen, Sportflächen und
Bäder Konzepte vorzulegen. Diese liegen bis heute nicht vor. Er vermisse
konkret die Vorlage eines Bäderkonzeptes, damit über die Haushaltsansätze
überhaupt beraten werden kann.
Herr Dr.
Brummer teilt mit, dass das Bäderkonzept voraussichtlich Anfang des nächsten
Jahres vorliegen wird. Die umfangreichen Untersuchungen erfordern ihre
notwendige Zeit. Die Berücksichtigung des Bäderkonzeptes kann somit erst in den
Haushalt 2010 einfließen. So sind 2009 zunächst die erforderlichen Gelder in
den Haushalt gestellt, um die Hallen soweit zu sanieren, dass die Kapazität
nicht verloren wird.
Herr
Faase stellt heraus, dass ihm die Erhaltung des Gebäudepotentials wichtig ist.
Er fragt, ob die Investitionen ausreichen bzw. in welcher Höhe zur
Substanzerhaltung zu investieren wäre?
Ist der von der Stadt verwandte Prozentsatz ausreichend?
Herr
Wollersheim erläutert, dass die Haushaltssituation nicht die Mittel hergibt, um
eine Substanzerhaltung abdecken zu können. Einen Prozentanteil als Summe jedes
Jahr zu veranschlagen würde nur bei einem einwandfreien Gebäudezustand zur
Substanzerhaltung führen. Eine konkrete Summe kann nicht genannt werden.
Herr Dr.
Brummer ergänzt, dass dieses der Grund sei, warum viele Kommunen dazu
übergehen, mit PPP-Modellen zu arbeiten. Der Schulbau geht von Abschreibungen
in 80 Jahren aus, Verwaltungsgebäude in
100 Jahren. Daraus errechnet sich ein Sanierungsbedarf von ca. 1,2 Prozent bzw.
1 Prozent der Bausumme pro Jahr. Ohne sich festlegen zu wollen, geht er bei der
Stadt davon aus, dass etwa die Hälfte dieses Prozentsatzes für die Sanierung
zur Verfügung gestellt wird. Grundsätzlich gilt: Was wir haben wollen, müssen
wir auch erhalten.
Herr Jung
erinnert, dass letztes Jahr über eine Prioritätenliste gesprochen wurde. Er
hinterfragt, wie die Politik bei den dargestellten Defiziten im vorgelegten
Haushaltsentwurf beraten soll, wenn dieser in wenigen Wochen makulatur wird. Er
stellt die Nachhaltigkeit der vorgelegten Haushaltsansätze in Zweifel und fragt
sich, ob in einem Monat die Verwaltung einen neuen Haushalt vorlegt. Es wird
auch in den Raum gestellt, dass die Verwaltung vom Rat bereits durch die
Konsolidierungsaufträge zum letzten Haushalt
unterstützt worden ist. Nun werden Vorschläge von der Verwaltung
erwartet, wie ein genehmigungsfähiger Haushalt aufgestellt werden kann.
Herr Dr.
Brummer bezeichnet den vorgelegten Haushaltsentwurf als eine Annäherung an die
Nachhaltigkeit.
Hinsichtlich
der Bauerhaltung soll gelten, dass keine Folgekosten aus Vernachlässigung
entstehen. Den Anstrich eines Klassenzimmers zu schieben ist ohne Folgekosten
möglich, Dachschäden oder Pilzbefall nicht. Außenberührende Bauteile sollten
grundsätzlich nicht vernachlässigt werden.
Herr Dr.
Sackmann stellt Herrn Dr. Brummer die Frage, wann es von der Verwaltung Klärung
und Informationen geben wird?
Herr Dr.
Brummer antwortet, er gehe davon aus, dass die Ratsmitglieder in den Fraktionen
beraten werden und auch zur Zeit gerade der Finanzausschuss berät. Auch die
Verwaltung wird den Haushalt weiterberaten.
Herr Dr.
Sackmann betont, dass in den Fraktionen nicht über ungelegte Eier geprochen
werden kann.
Frau
Breidung hinterfragt, inwiefern Enegiebilanzen bestehen und wieviel Energie
eingespart wird? Herr Dr. Brummer informiert, dass es je nach Art der
Energiesparmaßnahme sehr unterschiedlich lange Amortisationszeiten gebe.
Herr
Köhler bittet sich dafür einzusetzen, dass der CO² Ausstoß durch
kosteneinsparende Maßnahmen mit PPP-Modellen oder Kontrakten verringert wird.
Herr Dr.
Brummer ergänzt, dass mit der Einrichtung des Facility-Managements jetzt
begonnen werde. Auch mögen PPP- Modelle kein Allheilmittel sein. Eine Ersparnis
läge üblicherweise bei 10%. Energiekontrakte gestalten sich grundsätzlich
selten als durchführbar, weil ihre Planung sehr aufwändig und die Angebotslage
sehr mager ist.
Herr Jung
geht noch einmal auf das bestehende strukturelle Defizit ein, die bereits
erfolgten Pauschalkürzungen und weitere sparende Einflüsse, die in den
Haushaltsentwurf bereits aufgenommen worden sind. Es stellt sich konkret die
Frage, was von den Fraktionen erwartet wird oder ob die Verwaltung doch noch in
der Lage ist, einen genehmigungsfähigen Haushalt vorzuschlagen. Er sieht dieses
als Aufgabe der Verwaltung an. Die erforderlichen Einschnitte im Haushalt
müssen dem Rat doch vorgeschlagen werden.
Herr Dr.
Brummer bietet seine Teilnahme bei Beratungen der Fraktionen an.
Herr Dr.
Gottschlich hinterfragt, was die Politik in den Fraktionen beraten kann,
solange die Verwaltung keinen Plan und keine Konzepte, z.B. für die Bäder
erstellt.
Diese
Forderung stellt er an die Verwaltung und sieht den Haushaltsvorschlag als
unbefriedigend an.
Herr Dr.
Brummer wiederholt, dass die Planungen bereits aufgenommen worden sind. Aber es
ist nun einmal unausweichlich, dass erst nächstes Jahr darauf zurückgegriffen
werden kann.
Herr
Freter hinterfragt den Ansatz von 28 Tsd. € für das Technologiezentrum
und was sich dahinter verstecke - Sonnenschutz oder Ähnliches? Herr Wollersheim
teilt mit, dass es sich um einen Ansatz für ungeplante Instandhaltung des
Gebäudes handelt, der den Erfordernissen der letzten Jahre angepasst ist.
Abschließend
weist Herr Dr. Brummer darauf hin, dass jeglicher Substanzverfall die
Eröffnungsbilanz 2010 schlechter ausfallen lassen wird.
Bereich
Grün, Straße, Vermessung:
Herr
Hoffmann stellt seine Präsentation vor. Ein Schwerpunkt sind in diesem HAushalt
Brückensanierungen. Auf eine Nachfrage hin, belegt er eine Quelle mit der
Veröffentlichung des Instituts difu.
Bereich
Stadtplanung:
Herr
Warnecke präsentiert mit einem Schwerpunkt auf den neuen Sanierungsprojekten,
den Planungskosten und den Vorbereitungen für Michaelis seine Kostenansätze.