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Wortprotokoll Beschluss Abstimmungsergebnis |
Frau Gundüz bezog sich auf einen Zeitungsartikel. Sie fragte wie Herr Domning darauf komme über sie in den öffentlichen Medien zu sprechen. Sie las Zitate aus der Zeitung vor, welchen sie wiedersprach. Beispielsweise habe sie sich nicht negativ über kurdische Personen geäußert, ihr Vater würde aus einer kurdischen Region kommen und sie würde täglich mit kurdischen Personen zusammenarbeite. Sie fühle sich von ihm angegriffen. Außerdem nehme sie es nicht hin, dass Herr Domning behaupte, sie sei gegen die Straßenbenennung aufgrund einer Abneigung zur Homosexualität. Sie sei gegen die Benennung nach „Bernd Clüver", da dieser infolge von Alkoholkonsum tödlich die Treppe hinuntergestürzt sei.
Herr Dr. Müller bestätigte, dass Frau Gundüz diese Begründung auch in vergangen Sitzungen angeführt habe.
Herr Schrader-Lauer könne den Ärger verstehen, die Zeitung schreibe aber gerne was sie wolle.
Herr Dr. Müller habe den Artikel so gelesen, dass er auf Grundlage von Spekulationen geschrieben sei, da nichts Konkretes drinstehe. Man wisse nicht, ob es eine „Erdogan-Partei" sei oder nicht. Denn über das Parteiprogramm gebe es nicht viele Informationen.
Frau Gundüz sagte, sie wisse wie die Zeitung arbeite. Aber in wörtlicher Rede könne sie davon ausgehen, dass es auch so gesagt wurde. Sie habe lieber ein persönliches Gespräch mit Herrn Domning gehabt.
Sie dürfe zudem das Amt der Stellvertretung nicht übernehmen, obwohl sie bei der letzten Kommunalwahl die meisten Stimmen der Nordstadt bekommen habe. Als Begründung sei genannt worden, dass sie in der Moschee zu aktiv arbeiten würde, dies empfinde sie als rassistisch.
Herr Domning sagte, dass das Zitat der Presse richtig sei und er dabeibleibe. Die DITIB Moschee sei ein verlängertes Sprachrohr von der Glaubensbehörde der Türkei. In der DITIB habe es Auseinandersetzungen gegeben, die dazu geführt haben, dass das Vorstandsmitglied Emin Tuncay aufgehört habe. In anderen Moscheen seien vormilitärische Übungen durchgeführt und entsprechende Filme gezeigt worden. Ausdruck der Spaltung innerhalb der Gesellschaft von Menschen mit türkischen Wurzeln im Stadtgebiet ist der Umstand, dass es keine Vertreterin oder Vertreter, etwa beim all jährlich stattfindenden deutsch türkischen Abend gegeben habe, deswegen habe er große Bedenken, dass mit dem Parteiübertritt sich etwas fortsetzte, was sie zum Beispiel in der Auseinandersetzung über dem vom Ortsrat benannten Herrn Clüver, wo sie geäußert habe, dass seine mögliche Homosexualität gegen eine Benennung einer Straße nach ihm sprechen würde.
Frau Gundüz sagte, dass sie sich aufgrund ihrer türkischen Wurzeln sehr gut mit der kurdischen Community verstehen würde. In der Türkei habe sie Tür an Tür mit ihnen gelebt und sie verstehe sie gut. Frau Gundüz glaube nicht an eine Spaltung der Gesellschaft in der Nordstadt. In der Selimiye Moschee würden fast 60 verschiedene Nationen zusammenkommen und der Zusammenhalt werde gestärkt. Außerdem sei Emin Tuncay zu keiner Zeit Mitglied in der DITIB Moschee gewesen.
Herr Bock berichtete, dass er selber mehrfach mitbekommen habe, dass Emin Tuncay in der Moschee sehr engagiert aktiv gewesen sei.
Herr Dr. Müller sagte, dass für eine Diskussion ein Programm der DITIB-Partei gebraucht werde, da alles nur auf Spekulationen beruhe.
Frau Szczes sprach an, dass sie bei der Demokratiemeile in der Innenstadt mehrfach darauf angesprochen worden sei und es die Bürger interessiere.
Herr Schrader-Lauer betonte, dass die Trennung von Religion und Politik wichtig sei.