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Wortprotokoll Beschluss Abstimmungsergebnis |
Herr Bettels begrüßt Herrn Rambow und dankt, dass er der Einladung des Ortsrates gefolgt sei.
Herr Rambow informiert über die Entwicklungen der Innenstädte und sagt, dass sich diese einem gezwungenen Wandel unterziehen müssten. Die Konsumgesellschaft verschiebe sich immer weiter in das Onlineangebot. Die Menschen sehen das Shopping nicht mehr als Notwendigkeit an, sondern als eine Art Erlebnis, sodass den Konsumentinnen und Konsumenten etwas "geboten werden müsse" um sie in die Innenstädte zu locken. Die klassische Innenstadt, in der über mehrere hundert Meter ein Geschäft nach dem anderen existiere, werde es zukünftig nicht mehr geben.
Herr Bettels fasst zusammen, dass die Bürgerinnen und Bürger in die Stadt kämen, wenn sie was erleben wollten. Die Notwendigkeit, die Innenstadt zu besuchen, sei nicht mehr vorhanden, sodass man etwas bieten müsse. Die Hildesheimer Innenstadt sei nicht attraktiv genug. Die Situation könne nicht so weitergehen. Man könne den Schritt über die Gestaltungssatzung gehen. Wenn man sehe, dass die Leerstände ein erschreckendes Straßenbild abgeben, müsse man dafür sorgen, das Bild zu verbessern. Er nennt die Arneken Galerie als Beispiel für eine einheitliche Fenstergestaltung bei Leerständen. Diese sehe nie abweisend aus. Die Fassade sei das Erste, was die Menschen im Vorbeigehen sehen und wahrnehmen. Daher müsse als erster Schritt eine ansprechendere Fassadenwirkung umgesetzt werden.
Herr Schramm sagt, dass Herr Rambow die Global-Player, wie beispielsweise Amazon, nicht direkt angesprochen habe. Gerade im Lockdown versorgen sich Personen über diese Marktplätze. Er fragt, ob es Möglichkeiten gebe, die Kleinunternehmerinnen und Kleinunternehmer bei "Click´n´Collect" zu unterstützen, da diese teilweise das Wissen und technische Verständnis über solche Möglichkeiten nicht besäßen. Herr Rambow antwortet, dass die IHK individuell unterstütze und auch Seminare anbiete. Diese vermittelten jedoch reines Grundverständnis, ein Angebot über das Internet müsse auf das eigene Objekt abgestimmt sein. Er nennt als Beispiel den Hildeshop. Das kurzfristige Agieren im Netz sei darüber hinaus nicht einfach, da es eines hohen Marketingaufwandes bedürfe und es sich um einen fortschreitenden Prozess handele.
Frau Zentgraf fragt, ob man nicht Pop-up-Geschäfte für die Zwischennutzung fördern könne. Herr Rambow antwortet, dass dies nicht beeinflusst werden könne, da es Sache der vermietenden Personen sei, wie sie die Räume vermieten. Es sei sehr schwierig, diese einzeln anzusprechen und zu überzeugen. Die Außendarstellung stelle ein wesentlich größeres Problem dar.
Herr Bettels teilt mit, dass zunächst die Gestaltungssatzung modifiziert werden müsse. In der Innenstadt sei ein Trend zu erkennen, dem man entgegenwirken müsse, indem man Maßnahmen ergreife um diese lebendiger zu machen. Die Singularität müsste von anderen Städten gelernt werden.
Herr Rambow informiert, dass die Eigentümerinnen und Eigentümer ein Eigeninteresse besäßen. Ihre Mietvorstellungen der seien in Zukunft nicht mehrt tragbar. Herr Bettels ergänzt, dass wenige Unternehmen den Leerstand als Unternehmensziel ausgewiesen hätten. Man müsse überlegen, wie man Hilfestellung leisten kann, sodass er die Bildung eines Arbeitsausschusses vorschlägt. In den Arbeitsausschuss werden Herr Schramm und Herr Bettels einstimmig gewählt.
Herr Bettels dankt Herrn Rambow für seinen Vortrag und lässt über folgenden Beschluss abstimmen.
Beschluss:
Der Ortsrat Stadtmitte/Neustadt bittet den Verwaltungsausschuss des Rates der Stadt Hildesheim die bestehende Gestaltungssatzung dahingehend anzupassen, dass die nicht vermieteten Ladenlokale in der Innenstadt eine ansprechendere Silhouette erhalten sollen. Angesichts der dramatischen Außenwirkung bittet der Ortsrat um eine Behandlung des Antrags unter Ausnutzung sämtlicher Fristverkürzungen.
Abstimmungsergebnis:
einstimmig