Stadt Hildesheim

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Auszug - Vorstellung Cultural Hub und anschließende Diskussion mit Oberbürgermeister Dr. Ingo Meyer zu dem Konzept  

Sitzung des Ortsrates Stadtmitte/Neustadt
TOP: Ö 6
Gremium: Ortsrat Stadtmitte/Neustadt Beschlussart: (offen)
Datum: Do, 04.02.2021 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 18:10 - 20:20 Anlass: Sitzung
Raum: Videokonferenz
Ort:
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

Herr Bettels begrüßt Herrn Dr. Meyer und dankt dafür, dass er dem Teilnahmeverlangen des Ortsrates nachgekommen sei. Er teilt mit, dass Herr Dr. Meyer den Cultural Hub vorstellen werde, welcher am Angoulêmeplatz entstehen soll und anschließend für Diskussionen zur Verfügung stehe. Er weist darauf hin, dass sich der Ortsrat für eine Vitalisierung des Hindenburgplatzes ausgesprochen habe und dass sich der Ortsrat gewünscht hätte, den Cultural Hub dort zu errichten.

 

Herr Dr. Meyer stellt die Idee des Cultural Hub vor. Der Cultural Hub solle als "Schnittstelle" oder "Knotenpunkt" für Kulturschaffende unterschiedlicher Bereiche und anderer Akteure dienen. Die Idee für den Hub sei im Rahmen der Bewerbung zur Kulturhauptstadt Europas 2025 aufgekommen. Man habe sich auch mit dem Hindenburgplatz beschäftigt, allerdings werde hierfür eine Immobilie benötigt. Eine Immobilie sei dort zwischenzeitlich auf dem Markt gewesen, jedoch hätten andere Interessenten den Zuschlag erhalten. Herr Dr. Meyer betont, dass die Stadt lediglich als Mieterin einzelner Räume auftrete und nicht als Betreiberin. Der Ankauf sei über ein Hildesheimer Ehepaar getätigt worden.

 

Es ergab sich am Angoulêmeplatz dann die Möglichkeit des Immobilienerwerbs. Der Angoulêmeplatz habe ein passendes Umfeld und sei ein geeigneter Kulturstandort. Viele Studenten der Universität verlassen nach dem Studium Hildesheim. Der Cultural Hub trage dazu bei, dass zumindest einige Absolventinnen und Absolventen ihren Lebensmittelpunkt in Hildesheim beließen.

 

Das Ziel des Hubs sei u.a. die Beratung, das Netzwerken und die Fördermittelakquise auf dem Gebiet "Kultur". Dabei werde gebündeltes Knowhow für Kulturprojekte gefördert, indem das bisherige Projektbüro sowie unser Kulturbüro in den Hub einzögen und darüber hinaus Räumlichkeiten zur kreativen Arbeit an Kulturprojekten geschaffen werden. Dadurch sei es ebenfalls möglich, verschiedene Workshops gleichzeitig stattfinden zu lassen. Die Kulturschaffenden hätten ebenfalls die Möglichkeit, die Räumlichkeiten kurzfristig nutzen zu können. Dieses diene ebenfalls der Vernetzung unterschiedlicher Kulturschaffender mit Unternehmen und es solle keine Konkurrenz zu anderen Einrichtungen entstehen.

 

Der Cultural Hub werde nicht irgendwo in der Stadt errichtet, sondern zentral am Angoulêmeplatz in der Innenstadt, sodass der Cultural Hub auch zu mehr Lebendigkeit in der Innenstadt führe. Auch die Universität werde so noch mehr in die Innenstadt gezogen. In der Vergangenheit sei so etwas undenkbar gewesen, da die Kosten einfach zu hoch gewesen seien. Herr Dr. Meyer weist auf eine Anschubfinanzierung des Landes Niedersachsen in Höhe von 126.000 € hin. Langfristig würden durch die teilweise Vermietung von Räumen Einnahmen generiert, darüber hinaus hätten Sponsoren eine Unterstützung zugesagt. Des Weiteren profitiere die Stadtgesellschaft, da jede Bürgerin und jeder Bürger die Kultur im Vorbeigehen wahrnehmen können. Der Innenstadthandel werde in der Zukunft nicht mehr so sein, wie man ihn aus der Vergangenheit kenne. Der Wandel müsse intensiv begleitet werden.

 

Herr Schramm sagt, dass der Hub eine gute Initiative sei, die den Angoulêmeplatz belebe. Es fehle jedoch die abgeleitete Strategie. Er fragt, wer der Betreiber sei, wie es mit dem Zahlenwerk aussehe und ob die Stadt die Finanzen innerorganisatorisch verschiebe. Herr Dr. Meyer informiert, dass die Stadt weder Inhaber noch Betreiber des Hubs sein werde. Gerade bei kurzfristigen Anmietungen könne es hier zu Schwierigkeiten kommen, weshalb es ein Verein dieses übernehme. Die Stadt werde diesen so gut es gehe unterstützen. In Bezug auf das Zahlenwerk müsse ein Entwicklungsprozess betrachtet werden. Es gebe erste Berechnungen und man habe Kontakt zu anderen Städten aufgenommen, die ebenfalls ein ähnliches Modell betreiben. Herr Dr. Meyer betont, dass die Kosten einer Refinanzierung gegenübergestellt werden und das Geld nicht von der "linken" in die "rechte" Tasche wandere.

 

Gespräche mit potenziellen Mietern und der damit einhergehenden Schaffung von "Coworking Space" seien weit vorangeschritten. Es müssen Gespräche mit möglichen Sponsoren vorangetrieben werden.

 

Frau Krüger fragt, wie die Zielgruppe außerhalb der Kulturschaffenden definiert sei und ob der Cultural Hub ein Anlaufpunkt für Personen sein könne, die nicht gut betucht seien. Des Weiteren fragt sie, welche Wohnungen in der Innenstadt geschaffen werden und ob der Cultural Hub auch ein Aufenthaltsort ohne Konsum sei. Herr Dr. Meyer antwortet, dass daran auch gearbeitet werde, allerdings habe dies nicht direkt mit dem Hub zu tun. Die Qualität an und um den Angoulêmeplatz herum werde steigen und man müsse Aufenthaltsorte schaffen. Der Hub sei unter anderem auch für kurzfristige Anmietungen von Personen ausgelegt, die nur kurz in der Stadt für ein bestimmtes Projekt verweilten. Der von ihr angesprochene Aspekt sei beim Cultural Hub nicht gewollt.

 

Herr Bettels sagt, dass er das Konzept sehr diffus finde. Man errichte für Absolventen Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen und möchte zeitgleich das Miteinander fördern. Er zitiert aus dem Jurybericht der Kommission zur Bewerbung der Kulturhauptstadtbewerbung, dass das Konzept für die Nordstadt unausgereift und nicht nachhaltig sei. Er vertrete die Meinung, man solle nicht nur ein einzelnes Haus, sondern flächendeckende Förderung anstreben. Er fragt, welche anderen Städte als Beispiel genannt werden können. Herr Dr. Meyer sagt, der Erfolg des Hubs werde nachweisen, dass seine Schaffung das Richtige gewesen sei. Es fehle anscheinend an der Fantasie, dass der Hub ein Erfolg werde. Aus anderen Städten werden gute Ideen übernommen, aber nicht eins-zu-eins kopiert. Er sei davon überzeugt, dass das Vorhaben gelingen werde. Man müsse berücksichtigen, dass man noch in der Konzeptionsphase sei. Er sagt weiter, dass er den Passus der Jury als falsch ansehe. Das Konzept sei bei Abgabe des Bidbook 2 relativ am Anfang gewesen. In letzter Zeit habe man weiter daran gearbeitet.

 

Auf erneute Nachfrage von Herrn Bettels, welche anderen Städte als Beispiel dienten, sagt Herr Dr. Meyer, dass diese als Antwort zum Protokoll gegeben werden.

 

Herr Bettels bedankt sich bei Herrn Dr. Meyer für die gegebenen Informationen, sowie für die ausführliche und sachliche Diskussion.

 


 


 

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